Chronik/Wien

14-jährige Afghanin erstochen: Das Opfer war laut Gutachten deutlich älter

Ermittlungen. Bakhti S., die am 18. September von ihrem eigenen Bruder in Wien-Favoriten erstochen worden sein soll, ist älter gewesen, als gedacht. Das haben medizinische Untersuchungen an der Leiche ergeben.

Laut einem Gutachten war die Afghanin nicht jünger als 16 Jahre. Das genaue Alter wollte die Staatsanwaltschaft Wien auf KURIER-Anfrage nicht kommentieren. Man gebe den Inhalt "aus strafprozessrechtlichen Gründen" nicht bekannt, sagt Sprecherin Nina Bussek. Klar ist allerdings, dass die neuen Erkenntnisse Auswirkungen auf das Ermittlungsverfahren gegen den Beschuldigten haben werden, der wegen Mordverdachts in U-Haft sitzt. Denn Hikmatullah S. behauptet, 18 Jahre alt zu sein. Da die Behörden aber auch bei ihm Zweifel am Alter haben, wird nun bei ihm ebenfalls eine medizinische Untersuchung durchgeführt.

Der Bursch soll deutlich älter wirken – wie Mitte 20. Wäre er älter als 21, hätte dies bei einer Verurteilung eine entscheidende Bedeutung. Der Verdächtige wäre dann nicht mehr als junger Erwachsener anzusehen, müsste bei einem Schuldspruch wegen Mordes mit zehn bis 20 Jahren oder gar lebenslang rechnen.