Wie "Arnie" Chinas Fleischhunger zügeln soll
Pekingente, Chop Suey mit Rind- oder süßsaurem Schweinefleisch – das ist für Chinesen mehr als nur gutes Essen. Es ist auch der Genuss daran, nie mehr hungern zu müssen – wie es alle heute über 60-jährigen Chinesen während des katastrophalen, von Mao verordneten "Sprungs nach vorne" erleben mussten. Damals sind mindestens 20 Millionen Menschen verhungert.
Heute hingegen gibt es Fleisch im Überfluss: Die Hälfte des weltweit konsumierten Schweinefleisches wird in China gegessen, Importe an Schweinernem steigen jährlich um fast zehn Prozent. Pro Kopf und Jahr isst ein Chinese 63 Kilo Fleisch – fast schon so viel wie die in der EU den Rekord haltenden Österreicher (65,7 kg).
Doch während der Verzehr von Fleisch in Europa leicht zurückgeht, steigt er in China rasant. In 15 Jahren, so befürchten chinesische Experten, könnte ein Chinese im Durchschnitt schon 90 Kilo pro Jahr essen – viel zu viel, wie Gesundheitsbehörden in Peking befinden und nun die Reißleine ziehen wollen.
Treibhausgase
Der passionierte Umweltschützer will die Chinesen dadurch wissen lassen, dass exzessiver Fleischkonsum auch für das Klima schlecht ist. Chinesische Umweltexperten bestätigten dies gegenüber der staatsnahen Wissenschaftszeitung Keji Ribao: Ein Sechstel der in China verursachten Treibhausgase entstehen in der Fleischproduktion. Besonders die Rinderwirtschaft ist für große Emis-sionsmengen verantwortlich.
Doch in Peking sorgt man sich in erster Linie weniger um das Klima als um die Gesundheit seiner Bürger. Die werden nämlich angesichts des neuen Wohlstandes immer dicker. Mehr als ein Viertel aller Männer und Frauen gelten bereits als übergewichtig. Die Zahl der Diabetiker ist nahezu explodiert. "Arnie" soll Abhilfe schaffen. "Ich versuche, weniger Fleisch zu essen", sagt er in seinem TV-Spot und grinst breit, "und ich fühle mich fantastisch."