Chronik/Welt

Weihnachten in Chicago: Elf Menschen erschossen

In der US-Großstadt Chicago sind am Weihnachtswochenende elf Menschen bei Schießereien gestorben. 33 weitere seien verletzt worden, berichtete die Chicago Tribune unter Berufung auf die Polizei. Allein sieben Tote habe es in Chicago am Ersten Weihnachtstag gegeben, der in den USA als Haupttag des Weihnachtsfestes gefeiert wird.

Es handelte es sich um mehrere Einzeltaten, die unabhängig voneinander begangen wurden. Chicago kämpft seit längerer Zeit mit einem Gewaltproblem. In der drittgrößten Stadt der USA wurden 2016 bisher mehr Menschen ermordet als in New York und Los Angeles zusammen.

Gangs und soziale Probleme

Die Gründe dafür liegen vor allem in vielen illegalen Waffen, zersplitterten Gangs und sozialen Problemen.

In einer Rede zur öffentlichen Sicherheit hatte Bürgermeister Rahm Emanuel noch im September eine Aufstockung der Polizei angekündigt. Ein Vergleich mit New York zeigt, dass dort mehr Polizei dazu beitrug, das Gewaltproblem der ungleich größeren Stadt besser in den Griff zu bekommen.

Die Metropole im US-Bundesstaat Illinois mit 2,7 Millionen Einwohner gilt als eine der am stärksten nach Hautfarben getrennten Städte in den USA. Zwar sind rund ein Drittel der Chicagoer schwarz, 45 Prozent weiß und 30 Prozent Hispanics - die Stadt ist also gemischt. In den Armenvierteln im Süden wohnen allerdings zu mehr als 90 Prozent Schwarze, der reiche Norden ist überwiegend von Weißen bewohnt. Das Einkommen in den schwarzen Vierteln sank seit dem Jahr 2000, in den Stadtteilen mit weißer Mehrheit hingegen stieg es.