Verwirrung um Geisel-Coup in Finnland
Irritationen um die Freilassung der Jemen-Geiseln gibt es derzeit in Finnland. Die finnische Regierung verweigert jeden Kommentar, die derzeit wichtigste Auskunftsquelle für finnische Medien ist der KURIER.
Das österreichische Heeresnachrichtenamt hatte mithilfe der Kollegen vom Geheimdienst Omans nicht nur den Wiener Sprachstudenten Dominik N., sondern auch das gekidnappte finnische Ehepaar Atte und Leila K. aus dem Jemen geholt (mehr dazu lesen Sie hier).
Nach ihrer Rückkehr nach Finnland gaben die beiden nur ein knappes Statement ab. Sie seien gut behandelt worden, Verpflegung und Wasser wären in Ordnung gewesen. Dann tauchten sie unter.
Das ist genau das Gegenteil davon, was die Geiseln unmittelbar nach ihrer Befreiung schilderten. Da war die Rede von dunklen Verliesen, Fußfesseln, Lärmterror und religiöser Indoktrinierung. Haben die finnischen Geiseln einen Maulkorb verpasst bekommen?
Nun sprach auch Außenminister Michael Spindelegger bezüglich der Geiselnahme von Dominik N. von „katastrophaler“ Behandlung. Die betrifft dann aber auch die beiden Finnen. Denn nur mit Ausnahme einer Woche waren der Österreicher und die Finnen immer zusammen.
Finnische Medien interessiert auch die Frage, warum die finnischen Geiseln nach der Freilassung klagten, dass sie von ihrer Regierung im Stich gelassen worden wären. Und warum angeblich ein erster Befreiungsversuch vor etwa drei Monaten durch die Finnen „verbockt“ worden wäre. Zu diesen Fragen ließ das finnische Außenministerium die sprichwörtlichen Rollbalken herunter.