Südchina: "Meranti" stärkster Taifun seit 60 Jahren
Mit heftigen Regenfällen und Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 Stundenkilometern wütete Wirbelsturm "Meranti" am Donnerstag an der südchinesischen Küste. Es ist der stärkste Taifun seit mehr als sechs Jahrzehnten, der die südchinesische Küstenprovinz Fujian heimsucht. Die Behörden riefen die höchste Alarmstufe aus.
Überschwemmungen
Entwurzelte Bäume und Überschwemmungen blockierten Straßen. Häuser wurden beschädigt, Dächer abgedeckt. Die Strom- und Wasserversorgung war zeitweise unterbrochen. Außer Fujian waren auch die Küstenprovinzen Guangdong und Zhejiang schwer betroffen.
Stärkster Wirbelsturm seit Aufzeichungsbeginn
Seit Beginn der örtlichen Wetteraufzeichnungen 1949 habe die Provinz Fujian keinen so starken Wirbelsturm erlebt, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. "Der Taifun war so stark, dass ich fühlen konnte, wie sich das ganze Haus bewegte", erzählte die Studentin Xuanxuan in der Hafenstadt Xiamen. "Es ist so furchtbar, einfach verrückt", ergänzte ihre Kommilitonin Zhuo Zhu. Ein Pavillon ihrer Universität sei weggefegt worden.
In Küstenstädten wie Xiamen, Fuzhou, Zhangzhou, Quanzhou und Putian waren Schulen und Kindergärten schon seit Mittwoch geschlossen. Die Behörden forderten die Menschen auf, nicht vor die Tür zu gehen. Schiffe wurden in die Häfen zurückgerufen, weil Wellen bis zu zwölf Meter Höhe vor Taiwan beobachtet worden waren.
Schiffe, Flugzeuge und Züge gestoppt
Acht Schiffsverbindungen nach Taiwan wurden eingestellt. Mindestens 175 Flüge wurden in der Provinz Fujian gestrichen. In der Südprovinz Guangdong wurden Zugverbindungen gestoppt. Mehr als 4.000 Arbeiter wurden losgeschickt, um Schienentrassen auf Schäden zu untersuchen. Allein in der weiter nördlich gelegenen Provinz Jiangsu wurden bis Samstag mehr als 140 Züge in die süd- und ostchinesischen Metropolen gestrichen.
Auf seinem Weg nach Südchina hatte der Taifun auch den Süden Taiwans heimgesucht. Es gab dort einen Toten und etwa 50 Verletzte. Bei schweren Überschwemmungen in Vietnam, wo außerdem Tropensturm "Rai" wütete, kamen mindestens fünf Menschen ums Leben. Zehn weitere wurden noch vermisst.