Chronik/Welt

Schweizer Gletscher gibt erneut Leiche frei

Erneut hat ein Walliser Gletscher die Leiche eines seit Jahren vermissten Berggängers freigegeben. Zwei Alpinisten fanden die menschlichen Überreste eines Deutschen, der seit 30 Jahren verschollen war.

Wie die Walliser Kantonspolizei am Mittwoch mitteilte, stießen die beiden Alpinisten am 25. Juli auf dem Aufstieg über den Hohlaubgletscher auf eine Hand und zwei Schuhe, die aus dem Gletscher ragten. Sie meldeten den Fund der Polizei. Die schlechten meteorologischen Bedingungen verhinderten zunächst einen Bergungsflug zum Fundort.

Am darauf folgenden Tag konnte die Leiche dann aber aus dem Eis befreit und anschließend mit einem Helikopter ins Tal geflogen werden.

Ehepaar nach 75 Jahren gefunden

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Am 13. Juli 2017 war auf dem Tsanfleuron-Gletscher bereits ein spektakulärer Fund eines seit 75 Jahren vermissten Schweizer Ehepaares gemacht worden.

Funde von Flugzeugabstürzen

Auch andernorts gibt das zurückweichende "ewige Eis" Leichen frei.

Der Fund einer menschlichen Hand und eines Oberschenkels am Bossons-Gletscher am Mont Blanc Ende Juli steht möglicherweise im Zusammenhang mit zwei Flugzeugabstürzen in der Region in den Jahren 1966 und 1950.

Der Fund gelang dem französischen Schatzsucher und Hobbyforscher Daniel Roche, der den Bossons-Gletscher seit Jahren auf Spuren der beiden Unglücksflüge untersucht. "Bislang habe ich hier noch nie so große menschliche Überreste gefunden", sagte er zu AFP. Zudem habe er ein Triebwerk gefunden, das wahrscheinlich zu der 1966 abgestürzten Boeing 707 gehörte.

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In den Jahren 1950 und 1966 waren in der Gletscherregion zwei Flugzeuge der indischen Fluggesellschaft Air India abgestürzt. Bei dem ersten Unglück starben 48 Menschen, beim zweiten waren es 117 Menschen. Der Gletscher gab seit Jahren immer wieder kleinere Überreste von Menschen und Gegenständen frei, allerdings keine größeren.