Chronik/Welt

Zara: Wirbel um "Nazi-Shirt"

Ihr solltet euch schämen!“, las man am Mittwoch auf Twitter zuhauf – gerichtet war der Protest an die spanische Modekette Zara, die sich mit einem T-Shirt in ihrem Onlineshop einen gehörigen Fauxpas leistete: Dass das spanische Unternehmen ein Kinder-Shirt mit einem gelben Stern-Aufnäher im Sortiment hatte, der ziemlich eindeutig an einen Judenstern - einem missbräuchlich verwendeten Davidstern aus der Zeit des Nationalsozialismus - erinnerte, ließ die Wogen hochgehen.

Absicht dürfte dies keine gewesen sein: Zara nahm das Kinder-Shirt, das unter den Titel „Streifenshirt ,Sheriff' mit Knopfleiste“ im Onlienshop um knapp 13 Euro zu haben war, nach dem Twitter-Protest aus dem Sortiment. Und man entschuldigte sich sogleich: Man hatte offenbar nur Western- und Sheriff-Optik vor Augen, als man das Shirt designte.

"Swastika"-Taschen

Das Unternehmen scheint generell keinen besonders geschichts- und politikbewussten Umgang an den Tag zu legen – erst kürzlich musste man sich für den Verkauf eines Shirts rechtfertigen, das die Aufschrift „White is the new black“ zierte. Es war zugleich mit den Protesten in Ferguson in den Handel gekommen, die sich bekanntlich an dem gewaltsamen Tod eines schwarzen Jugendlichen durch einen weißen Polizisten entzündet hatten – und auch hier reagierte die Kette umgehend; das Shirt ist nicht mehr im Handel. Ebenso passiert ist dies bei Handtaschen, die 2007 für rechten Wirbel in England gesorgt haben. Sie hatten neben Blumen nämlich auch Swastika-Symbole - also Hakenkreuze - aufgenäht.