Weltweiter Aufschrei: Frauen tanzen gegen Gewalt
Von Evelyn Peternel
Der 14. Februar – jener Tag, an dem sich Frauenherzen über liebliche Geschenke ihrer Gegenüber freuen. Oder: Jener Tag, an dem Frauen weltweit aufstehen, tanzen, schreien – um gegen Ungerechtigkeit, Gewalt und Unterdrückung zu protestieren. Unter dem Motto „One Billion Rising“ – eine Milliarde steht auf – setzen sich, wie der Name schon sagt, weltweit Frauen gegen Gewalt zur Wehr.
Wieso die Zahl? Ganz einfach: Laut UN-Statistiken liegt die Anzahl der Frauen, denen in ihrem Leben Gewalt bereits angetan wurde, bei etwa einer Milliarde. Diesen Wert soll jeder kennen; zumal er nicht gerade gering ist.
Tanzen nach Choreographie
Wie protestiert wird, ist den Teilnehmenden freigestellt – einzig aufstehen soll man, so die Vorgabe. Tanzen, Flashmobs, Protestmärsche: Alles ist erlaubt. Eine kleine Einschränkung gibt es allerdings: Einen Song und einen Tanz zum Tag hat man parat – „Break the Chain“ nennt sich die Nummer, auch eine Choreographie dazu hat man ins Netz gestellt.
Kritik aus den eigenen Reihen
Der Aufschrei bleibt nicht unerhört – er produziert aber auch kritisches Echo. Und zwar von Frauen, die in feministischen Reihen durchaus Gehör finden. Der deutsche Gemeinschaftsblog Mädchenmannschaft etwa moniert das „One Billion Rising“-Video: Es sei „unglaublich gewaltvoll“ und ziele weniger auf ein Aufrütteln denn auf ein Re-Traumatisieren ab, meint Autorin Magda Albrecht.
Auch einen gewissen Rassismus ortet man – das Video reproduziere Stereotype: „Sexualisierte Gewalt wird nur von Schwarzen Männern ausgeübt, weiße Frauen sitzen ordentlich gekleidet im Großraum-Büro, während Women of Color ohne jegliche Tätigkeit in der Wüste laufen.“
Unterstützung von prominenter Seite
Weniger irritierend empfanden dies offenbar jene Prominenten, die öffentlich ihre Unterstützung für die Aktion Enslers bekundeten. Mit dabei unter anderen: Robert Redford, Annie Lennox und EU-Kommissarin Viviane Reding, die sogar eine Videobotschaft ins Netz gestellt hat.