Chronik/Welt

New York: Morde fallen auf 25-Jahres-Tief

Die Zahl der Gewaltverbrechen in New York ist erneut gesunken und damit so niedrig wie seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr: Nach der von der New Yorker Polizei am Mittwoch veröffentlichten Statistik gingen die Morde 2016 um 4,8 Prozent und die Schießereien um zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Das sei der tiefste Stand seit Anfang der 1990er-Jahre.

Banden-Schießereien gingen um ein Viertel zurück

Den Angaben zufolge gab es im vergangenen Jahr in der US-Metropole 335 Morde und 998 Schießereien. Die Zahl der Schießereien, die kriminellen Banden zugeordnet wurden, ging demnach sogar um 25 Prozent zurück. Die Entwicklung steht damit im starken Kontrast zu anderen US-Großstädten - in Chicago etwa wurden vergangenes Jahr 760 Menschen ermordet, so viele wie seit 20 Jahren nicht mehr.

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New Yorks Polizeichef James O'Neill begrüßte die Fortsetzung des Trends, der in den 1990er-Jahren unter dem damaligen republikanischen Bürgermeister Rudy Giuliani eingesetzt hatte. Die Polizei habe "hart gearbeitet", um die Kriminalität zu senken, erklärte er. Er machte für den Erfolg unter anderem ein gezieltes Vorgehen gegen die Bandenkriminalität verantwortlich.

"Stop and Frisk"-Methode

Der amtierende New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio - ein Demokrat - erklärte, die Stadt ernte die Früchte gezielter Strategien, etwa der "stop and frisk"-Methode (anhalten und durchsuchen). Bei diesem durchaus umstrittenen Ansatz dürfen Polizisten spontan Menschen auf der Straße anhalten, befragen und durchsuchen. Außerdem sei das Vertrauen der New Yorker in die Polizei gestärkt worden, erklärte der Bürgermeister.

Die Gewalt in New York ist indes sehr ungleich auf die einzelnen Bezirke verteilt. Während das gehobene Manhattan weitgehend verschont blieb, gibt es in den Stadtteilen Queens und Brooklyn sowie in der Bronx weiterhin gefährliche Gegenden mit hoher Kriminalität. Ein Drittel der Straftaten wurde in der Nacht zwischen 22.00 Uhr abends und 2.00 Uhr früh begangen, wie die "New York Times" berichtete.