Neues vom mysteriösen Nazi-Goldzug in Polen
Polnische Wissenschafter haben in Niederschlesien keine Spur eines angeblichen "Nazi-Goldzugs" gefunden. "Nach unseren Erkenntnissen gibt es vielleicht einen Tunnel in dem Gebiet, aber keinen Zug", sagte der Geologe Janusz Madej von der Wissenschaftlich-Technischen Universität in Krakau am Dienstag. Das berichtete die Agentur PAP.
Die Forscher verwendeten Magnetfelddetektoren, um das Gebiet an einer Bahnstrecke nahe der Stadt Walbrzych (Waldenburg) abzusuchen. Die polnische Eisenbahn PKP hatte eigens ein Waldstück an einer Bahnstrecke nahe der Stadt Walbrzych (Waldenburg) gerodet, um die Untersuchungen zu ermöglichen. Die Forscher verwendeten für ihre Suche ein Messgerät, das winzige Verzerrungen im Erdmagnetfeld feststellen kann. Zusätzlich kamen Metalldetektoren und Bodenradar zum Einsatz. Die Geologen kamen aber zu dem Schluss, dass sich zu wenig Eisen im Boden befindet, um auf einen Zug schließen zu können.
Hobbyhistoriker lösten Schatzsuche aus
Ein deutscher und ein polnischer Hobbyhistoriker hatten zuvor vom angeblichen Fund eines mit bis zu 300 Tonnen Gold beladenen Zugwracks berichtet und eine monatelange Schatzsuche ausgelöst.
Andreas Richter und Piotr Koper, die Hobbyhistoriker, präsentierten am Dienstag ihre eigenen Untersuchungsergebnisse. Darin verwiesen sie auf Anomalitäten in Bodenradarbildern, die auf einen Schatz aus dem Zweiten Weltkrieg hindeuteten.
Seit den 1970er Jahren gibt es in der abgelegenen Region Gerüchte über einen Goldzug aus dem Zweiten Weltkrieg. Damit sollen führende Nazis aus Breslau (heute Wroclaw) Gold, Kunstgegenstände und andere Schätze vor der heranrückenden Sowjet-Armee in Sicherheit gebracht haben. Beweise für diese Legende fehlen bis heute.