Chronik/Welt

Nach Zugunglück in Belgien mindestens drei Tote

Bei dem schweren Zugunglück nahe der belgischen Stadt Lüttich sind mindestens drei Menschen getötet und etwa neun verletzt worden, wie belgische Medien übereinstimmend berichteten. Einige von ihnen schwebten demnach in Lebensgefahr. Weitere 27 Menschen wurden nur kurz behandelt, wie bei einer Pressekonferenz am frühen Montag weiter mitgeteilt wurde.

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40 Menschen in sechs Waggons

Zunächst hatten Medien - zusätzlich zu den drei Toten - von insgesamt rund 40 Verletzten berichtet und sich dabei auf Äußerungen des Bürgermeisters der Ortschaft Saint-Georges-Sur-Meuse, Francis Dejon, berufen. Bei der Pressekonferenz wiederholte Dejon zwar seine Warnung, dass die Opferzahl noch steigen und es weitere Tote geben könne. Dennoch zitierte ihn die Nachrichtenagentur Belga mit den Worten: "Wir haben großes Glück, dass es nicht mehr Opfer gegeben hat."

Wie es zu dem Unglück am Sonntagabend gegen 23.00 Uhr kommen konnte, war zunächst unklar. Dejon zufolge habe der Passagierzug den auf demselben Gleis verkehrenden Güterzug mit einer Geschwindigkeit von rund 90 Stundenkilometern gerammt, berichtete Belga. Laut der Bahngesellschaft SNCB saßen etwa 40 Menschen in den sechs Waggons des Passagierzugs. Der verunglückte Passagierzug sei in einem "wirklich schlechten Zustand", zitierte Belga den Bürgermeister der Kommune Saint-Georges-sur-Meuse, Francis Dejon. Der vorderste Wagen sei vollkommen zerdrückt worden.

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Großaufgebot

Ein Großaufgebot an Rettungskräften sei am Unfallort bei der Ortschaft Hermalle-sous-Huy im Einsatz und werde von Kollegen aus Lüttich unterstützt, hieß es weiter. Es werde noch versucht, eingeschlossene Menschen aus den umgekippten Waggons zu befreien. Dies gestalte sich aber schwierig.

"Chaotische Szenen"

Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete, dass auch der vorderste Wagen umgekippt auf der Seite lag. Belga zitierte Rettungskräfte, die von einem "heftigen Zusammenstoß" berichteten. Aus Lüttich wurden Feuerwehrleute und Rettungskräfte zur Unterstützung der Arbeiten entsandt. Die Zeitung L'Avenir zitierte auf ihrer Internetseite einen Augenzeugen, der von "chaotischen Szenen" am Unfallort berichtete.

Montagfrüh begannen die Ermittlungen zur Unfallursache. Der Einsatz der Rettungskräfte sei abgeschlossen, sagte eine Sprecherin der Bahngesellschaft SNCB nach Angaben der belgischen Nachrichtenagentur Belga. Nun arbeiteten die Ermittler.