Chronik/Welt

Mann tötete drei Menschen in jüdischem Heim

Tragödie am Vorabend des Pessach-Festes in Kansas: Ein 73-Jähriger erschoss in zwei jüdischen Einrichtungen drei Menschen. Der ehemalige Soldat, der gefasst werden konnte, ist wegen rassistischer Aktivitäten polizeibekannt.

Der Täter, Frazier Glenn Cross, hatte zunächst auf dem Gelände eines jüdischen Gemeindezentrums in Overland Park bei Kansas City das Feuer eröffnet; ein 14-Jähriger und dessen Großvater wurden tödlich getroffen. Dann fuhr der Schütze zu einem jüdischen Seniorenheim in Lealand. Dort erschoss er eine Frau. Laut Polizei gibt es keine Hinweise darauf, dass er seine Opfer kannte.

Alle Inhalte anzeigen

US-Präsident Barack Obama sprach den Hinterbliebenen sein Beileid aus. Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu verurteilte die tödlichen Schüsse scharf.

Der Schütze, der aus Aurora im Nachbarbundesstaat Missouri stammt, machte bei seiner Festnahme antisemitische Bemerkungen und rief: "Heil Hitler!" Der Vietnamveteran war führendes Mitglied einer Ortsgruppe der rassistischen Organisation Ku-Klux-Klan. Wegen seiner KKK-Aktivitäten musste er 1979 frühzeitig seinen Dienst bei der Eliteeinheit "Green Berets" quittieren.

Kutten mit Kapuzen

Alle Inhalte anzeigen

Der 1865 gegründete und zwischenzeitlich verbotene Ku-Klux-Klan kämpfte mit Morden an Schwarzen und Attentaten auf Politiker gegen die Abschaffung der Sklaverei. Bei ihren Überfällen trugen die Mitglieder Kutten mit Kapuzen; sie verbreiteten mit brennenden Kreuzen Angst und Schrecken. In den 1960er-Jahren attackierten sie Aktivisten der schwarzen Bürgerrechtsbewegung. Seit den 1990er-Jahren greift der Klan schwarze Kirchengemeinden an. Heute zählt er in den USA etwa 5000 bis 8000 Mitglieder; er knüpfte auch Kontakte zu Rechtsextremisten im Ausland.