Hunderttausende feiern mit dem neuen Papst
Einen kleinen Unterschied muss es für den bekannt bescheiden auftretenden Papst ja doch geben: Er ist, anders als die Hunderttausenden Pilger beim Weltjugendtag in Brasilien, nicht auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen.
Der Energie und Freude der geschätzt 400.000 Besucher der Messe, an der Franziskus noch nicht teilnahm (der 76-jährige Pontifex hatte noch einen Ruhetag), tat das keinen Abbruch.
Treffen mit Schönborn
Zuvor war Kardinal Christoph Schönborn mit mehr als 500 österreichischen Teilnehmern am Weltjugendtag in der Kirche von „Nossa Senhora de Copacabana“ im Süden von Rio de Janeiro zusammengetroffen. Gemeinsam mit dem Grazer Weihbischof Franz Lackner wurde ein Gottesdienst gefeiert. Schönborns Botschaft an die Jugendlichen: „Jesus ist unglaublich treu in seiner Freundschaft zu den Menschen. Ich wünsche mir, dass mehr Menschen in Österreich das erfahren und Jesus in den Mittelpunkt stellen.“ Der Kardinal zeigte sich in seiner Ansprache von der Gläubigkeit der Jugendlichen vor Ort beeindruckt.
Aparecida ist der bedeutendste Marienwallfahrtsort des Landes. Der Überlieferung nach fanden dort drei Fischer 1717 eine kleine Marienfigur und später ihren Kopf; als beides zusammengefügt wurde, wurde die 40 Zentimeter hohe Figur so schwer, dass sie nicht mehr bewegt werden konnte. Dafür fingen die Fischer so viele Fische, dass ihr Boot unterzugehen drohte.
Am Nachmittag wollte der Papst, wieder zurück im 260 Kilometer entfernten Rio, ein Krankenhaus besuchen. Am Donnerstag steht das erste Treffen mit den Pilgern des Weltjugendtages beim „Papst-Willkommen“ an der Copacabana an.
Riesiges Mobilisierungsfest
Soziale Proteste
Überschattet wird der Weltjugendtag von den seit Wochen andauernden sozialen Protesten in Brasilien. Nach der Ankunft des Papstes am Montag hatten Hunderte Menschen in Rio gegen die hohen Kosten der Visite protestiert. Viele Demonstranten äußerten sich enttäuscht darüber, dass der Papst in seiner ersten Rede in Rio nicht auf die Proteste eingegangen sei.