Chronik/Welt

Hamburg: Messerstecher als Islamist bekannt

Bei der Messerattacke in einem Hamburger Supermarkt sind nach neuen Angaben der Polizei ein Mann getötet und sechs weitere Menschen verletzt worden. Zunächst war von vier Verletzten die Rede gewesen. Bei dem Toten geht die Polizei aufgrund von Ausweispapieren davon aus, dass es um einen 50-jährigen Deutschen handelt.

Mehrere Verletzte

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Eine 50-Jährige sowie vier Männer im Alter von 64, 57, 56 und 19 Jahren erlitten demnach Messerstichverletzungen. Ein 35-Jähriger sei nach derzeitigem Stand beim Überwältigen des Tatverdächtigen verletzt worden. Die Verletzungen seien teilweise schwer. Ein Mann hatte am Freitagnachmittag in Hamburg-Barmbek mit einem Messer um sich gestochen. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen.

Täter in den V.A.E. geboren

Der Täter ist in den Vereinigten Arabischen Emiraten geboren worden. Er sei 26 Jahre alt, teilte die Polizei am Freitag weiter mit. Die Staatsangehörigkeit des nach der Tat Festgenommenen werde noch geklärt.

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Die Polizei bildete eine Sonderkommission unter Beteiligung der Mordkommission und des Staatsschutzes. Letzterer ist für politisch motivierte Delikte zuständig. "Weiterhin wird in alle Richtungen ermittelt. Dies schließt Ermittlungen des Staatsschutzes ausdrücklich ein", erklärte die Polizei.

Als Flüchtling nach Deutschland gekommen

Der Messerstecher ist einem Bericht des "Tagesspiegels" zufolge den deutschen Behörden als Islamist bekannt. Die Zeitung berief sich dabei auf Sicherheitskreise. Er sei als Flüchtling nach Deutschland gekommen und habe in Hamburg eine einfache Beschäftigung gehabt. "Auch wenn das Motiv noch nicht ganz klar ist, müssen wir offenbar von einem Anschlag ausgehen", zitierte die Zeitung einen Sicherheitsexperten.

Augenzeugen berichteten, der Täter habe auf seiner Flucht mehrfach "Allahu Akbar" gerufen, das bedeutet übersetzt "Gott ist groß". Es gab in der Vergangenheit mehrfach Terroranschläge islamistischer Extremisten, bei denen die Täter diesen Ausruf verwendeten.

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Der Mann sei mit dem Messer in der Hand die Straße entlanggelaufen. "Dann hat er mal das Messer kurz hochgehalten und "Allahu Akbar" geschrien, das hat er zweimal gemacht", sagte Anrainer Remo Pollio der Deutschen Presse-Agentur. "Er hat das Messer in die Luft gehalten und dann 'Allahu Akbar' gerufen - so habe ich das verstanden", sagte auch der Augenzeuge Ralph Woyna.