Chronik/Welt

Fünfjährige fand keinen Platz im Rettungsboot

Rund ein Jahr nach dem Untergang des Kreuzfahrtschiffes Costa Concordia vor der Isola del Giglio enthüllt ein Bericht der italienischen Staatsanwaltschaft die Vorkommnisse an Bord. Die letzten Minuten sollen dramatisch gewese sein: Ein Musiker ertrank, weil er seinen Platz im Rettungsboot einem anderen Passagier anbot. Ein fünfjähriges Mädchen starb, weil niemand ihr und ihrem Vater half.

Die Staatsanwaltschaft arbeitet außerdem daran, einen Prozess gegen die Verantwortlichen des Unglücks vorzubereiten. Die Ermittler erheben schwere Vorwürfe gegen Mitglieder der Besatzung. Laut dem Nachrichtensender CNN schildert der Bericht das Schicksal mehrerer Passagiere. So haben die fünfjährige Dayana und ihr Vater beide keinen Platz in einem der Boote gefunden. Beim Versuch sich zu retten, stürzten in einen gefluteten Bereich des Schiffs und ertranken. Dayana soll das jüngste Opfer der Katastrophe sein. Insgesamt starben 32 Menschen.

Erwähnt wird im Bericht auch Giuseppe, der auf dem Schiff als Musiker gearbeitet hatte. Er saß bereits in einem der Rettungsboote, gab dann aber seinen Platz für jemand anderen auf. Er ertrank in den Stunden danach.

Ein weniger heldenhaftes Bild zeichnet der 60-seitige Bericht der Staatsanwaltschaft von anderen Mitgliedern der Crew. Auch Kapitän Francesco Schettino wird durch den Report weiter belastet.

Costa Concordia: Erste Bilder der Bergung

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