Chronik/Welt

Olympia-Sportler sterben bei Hubschrauber-Crash

Tragisches Ende einer Reality-Sendung: Beim Zusammenstoß zweier Hubschrauber bei Dreharbeiten zu der französischen TV-Show "Dropped" sind zehn Menschen ums Leben gekommen, darunter auch Spitzensportler. Zu den Opfern zählen die Schwimm-Olympiasiegerin Camille Muffat, 25, der Boxer Alexis Vastine, 28, und die Seglerin Florence Arthaud, 57. Auch die beiden argentinischen Piloten starben.

Das Unglück ereignete sich nahe der Ortschaft Villa Castelli in der Provinz La Rioja, rund 1100 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Buenos Aires. Die beiden Helikopter prallten rund 400 Meter vom Startpunkt entfernt zusammen und stürzten brennend ab. "Es gab eine große Explosion und dann war alles in Flammen gehüllt", sagte eine Augenzeugin. Keiner der Insassen überlebte.

Ursache unklar

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Die Ursache für den Crash war zunächst unklar. Zum Zeitpunkt der Kollision herrschte gutes Wetter. Die Helikopter waren den Drehteams von örtlichen Stellen zur Verfügung gestellt worden. Die Teams waren für die Reality-Show "Dropped" des Senders TF1 in einer Schlucht unterwegs. Bei der Sendung werden die Teilnehmer in einsamen Landschaften ausgesetzt und mehrere Tage sich selbst überlassen.

Unter den Teilnehmern war auch der ehemalige Stürmer der französischen Nationalelf, Sylvain Wiltord. Er war aber zuvor schon ausgeschieden und nach Frankreich zurückgekehrt.

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Acht der Todesopfer sind Franzosen, drei von ihnen waren prominente Sportler: Camille Muffat hatte bei den Olympischen Spielen 2012 in London Gold über 400 m Kraul, Silber über die 200 m Kraul sowie Bronze mit der Kraul-Staffel über 4 x 200 Meter gewonnen. Sie hatte ihre Karriere 2014 nach einem Streit mit ihrem Trainer überraschend beendet.
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Florence Arthaud gewann 1990 als erste Frau die Gesamtwertung der prestigeträchtigen und gefährlichen Route du Rhum – das Trans-Atlantik-Rennen wird allein gesegelt. Ihr Sieg machte die Pariserin zum Star. Sie wurde von der Zeitung L’Équipe zu Frankreichs Sportlerin des Jahres gewählt. Der Boxer Alexis Vastine, dessen jüngere Schwester erst vor wenigen Wochen bei einem Autounfall starb, gewann bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking eine Bronzemedaille.

Die Sportwelt reagierte geschockt auf das Unglück. Das Internationale Olympische Komitee lässt die olympische Flagge über seinem Sitz in Lausanne für drei Tage auf halbmast wehen, "um die großen Champions zu ehren".