Angriffe auf Frauen zu Silvester: Schock in Köln
Von Evelyn Peternel
Die einen sprechen von 20 Tätern, andere von 100, andere Zeugen wollen einen Mob aus 1000 Männern gesehen haben: In Deutschland regt sich derzeit Empörung darüber, was sich in der Silvesternacht am Kölner Hauptbahnhof zugetragen hat – und auch darüber, wie die Polizei mit den Vorfällen umgeht. Während der ausgelassenen Feiern zum Jahreswechsel wurden mitten auf dem belebten Vorplatz des Bahnhofs reihenweise Frauen bedrängt, belästigt und bestohlen; eine Frau wurde vergewaltigt.
"Überall begrapscht"
"Mir wurde unter mein Kleid und an mein Gesäß gegriffen", zitiert der Kölner Stadt-Anzeiger eine Betroffene. "Plötzlich spürte ich eine Hand an meinem Po, dann an meinen Brüsten, schließlich wurde ich überall begrapscht", sagt ein anderes Opfer gegenüber der Boulveardzeitung Express. Bisher haben sich 90 Frauen bei der Polizei gemeldet; dort vermutet man aber, dass die Opferzahl weit höher liegen dürfte. Die Täter seien, so sagen Zeugen, stark alkoholisiert und enthemmt gewesen, sie sollen aus dem arabischen oder nordafrikanischen Raum stammen.
"Neue Dimension"
Die Polizei rechtfertigt sich, dass man angesichts der Masse an Vorfällen personell überfordert gewesen sei; zudem wird betont, dass die mutmaßlichen Täter keine Flüchtlinge seien. Die Masche, Frauen mit dem sogenannten "Antanztrick" zu bestehlen, sei bekannt – allein, dass Diebstähle mit sexuellen Übergriffen verknüpft würden, sei ein neues Phänomen. "Das ist eine völlig neue Dimension der Gewalt", sagt Arnold Plickert von der Polizeigewerkschaft.
Man hat nun eine Sonderkommission ins Leben gerufen, Reker hat für Dienstag zu einem Krisentreffen geladen – man will schnellstens Maßnahmen treffen, um weitere Vorfälle zu verhindern: In wenigen Wochen steht in Köln nämlich der Karneval an.
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