Chronik/Welt

17-Jähriger in Neu Delhi wegen Mordes angeklagt

Im Verfahren wegen der Gruppenvergewaltigung einer Inderin im vergangenen Dezember hat ein Jugendgericht in Neu Delhi einen 17-Jährigen am Donnerstag angeklagt. Der Jugendliche soll dem Gericht zufolge eine Schlüsselrolle bei der Beraubung, Vergewaltigung und Ermordung der 23-jährigen Studentin gespielt haben. Er wird der kriminellen Verschwörung, der Vergewaltigung und des Mordes beschuldigt. Nach Angaben aus Gerichtskreisen plädierte der Angeklagte auf nicht schuldig.

Geringes Strafmaß

Gemäß der indischen Rechtsprechung, drohen dem Angeklagten im Fall seiner Verurteilung wegen seiner Minderjährigkeit höchstens drei Jahre in einer Vollzugsanstalt. Das geringe Strafmaß hat landesweit zu Empörung geführt. Doch ein Parlamentsausschuss stimmte am Mittwoch dagegen, das Alter für Strafbarkeit nach dem Erwachsenenrecht auf 16 Jahre abzusenken.

Die Gruppenvergewaltigung der jungen Frau hatte weit über Indien hinaus Entsetzen ausgelöst. Sechs Täter hatten die Studentin in Neu Delhi vergewaltigt und schwer misshandelt. Sie starb wenige Tage später im Krankenhaus. Wegen der Tat stehen in einem anderen Verfahren fünf Männer unter anderem auch wegen Mordes vor Gericht. Ihnen droht die Todesstrafe.