Workaholic Charles wacht mit Notizzettel auf der Stirn auf
Von Susanne Bobek
Er sei ein Workaholic und schlafe deshalb manchmal um Mitternacht an seinem Schreibtisch ein. Dann wache er „mit einem Notizzettel auf der Stirn wieder auf“.
In seinem ersten persönlichen Interview seit 1994, damals hatte er zugegeben, seiner Frau Diana untreu gewesen zu sein, erklärt Charles in einer BBC-Dokumentation „Prince, Son and Heir“ erstmals wie er seine Rolle als Souverän anlegen würde. Queen Elizabeth II. ist jetzt 92 Jahre alt. Ihr Erbe und Thronfolger wird am Mittwoch, dem 14. November, 70 Jahre alt.
"So dumm bin ich nicht"
Ob er sich als König ähnlich stark politisch engagieren würde, wie als Kronprinz? „Ich mich als König einmischen? So dumm bin ich nicht.“
Will motivieren
Charles macht sich seit Jahrzehnten für den Umweltschutz, für klassische und gegen moderne Architektur und für Homöopathie stark. Er schreibt Briefe. „Ich frage mich immer, was einmischen heißt? Ich dachte immer, das sei motivieren.“ Er habe nie parteipolitisch agiert. Doch als König wird von ihm politische Distanz gefordert. Seine Rolle ist rein repräsentativ.
Wie bei Shakespeare
Ganz grundsätzlich: „Es ist nur ein Platz für einen Souverän. Nicht zwei gleichzeitig.“ Seine Rolle als Kronprinz sei eine völlig andere als die eines Königs. Es sei wie bei Shakespeare: Bei Heinrich V. und Heinrich IV., Teil 1 und 2, sehe man den deutlichen Wandel, der sich durch die Krönung vollziehe. „Denn wenn Du Souverän wirst, dann spielst du die Rolle, die erwartet wird.“