Chronik/Welt

Waldbrand in Kalifornien erreicht Rekordgröße: 4.000 Evakuierte und kein Ende in Sicht

Mehr als 4.000 Menschen sind im Norden des US-Bundesstaats Kalifornien angesichts eines schnell voranschreitenden Waldbrandes evakuiert worden. Das Feuer breite sich mit einer Geschwindigkeit von rund 1.600 bis 2.020 Hektar pro Stunde aus, hieß es von den Einsatzkräften am Freitagabend (Ortszeit).

Das sogenannte Park-Feuer, das durch eine Hitzewelle angefacht wurde, ist der bisher heftigste Waldbrand in Kalifornien in diesem Sommer. Es hat fast 97.000 Hektar verwüstet.

Feuer zu "null Prozent" unter Kontrolle

Trotz des Einsatzes von rund 1.700 Feuerwehrleuten sei das Feuer zu "null Prozent" unter Kontrolle, erklärte die kalifornische Brandschutzbehörde Calfire. Hunderte weitere Helfer sollen die Einsätze verstärken.

Insgesamt wurden 4.000 Menschen aus den Orten Cohasset und Forest Ranch evakuiert, weitere 400 aus der Stadt Chico. Nach Angaben der Behörden wurden bisher 134 Gebäude zerstört.

Der Waldbrand war am Mittwochabend ausgebrochen. In nur zwei Tagen erreichte er gemessen an der Fläche bereits Rang 20 unter den größten Bränden in der Geschichte Kaliforniens.

Brennendes Auto in Schlucht geschoben

Am Donnerstag war ein 42-Jähriger festgenommen worden, der im Verdacht steht, das Feuer ausgelöst zu haben. Er war nach Angaben des zuständigen Bezirksstaatsanwalts dabei gesehen worden, wie er ein brennendes Auto in eine Schlucht schob.

Kalifornien erlebt einen frühen Start in eine offenbar besonders heftige Waldbrandsaison mit derzeit 20 aktiven Bränden. Weitere 40 Brände bedrohen Ortschaften in den weiter nördlich gelegenen Bundesstaaten Washington und Oregon. Im Osten von Oregon kam nach Behördenangaben der Pilot eines kleinen Löschflugzeugs ums Leben.

Waldbrand in Kanada

Auch das Nachbarland Kanada leidet unter den Flammen infolge extremer Hitze: Bei einem verheerenden Waldbrand im Westen Kanadas wurde am Donnerstag ein Teil der im gleichnamigen Nationalpark gelegenen Stadt Jasper zerstört. Die Flammen hatten die bei Touristen beliebte Stadt am Mittwochabend erreicht, nachdem sie sich zuvor schnell ausgebreitet hatten.