Chronik/Welt

TV-Debatte: Bürgermeister-Kandidat schlug Rivalen mit dem Sessel

Szenen einer im Fernsehen übertragenen Debatte zwischen Konkurrenten um das Bürgermeisteramt in Brasiliens größter Stadt São Paulo gehen gerade um die Welt.

Pablo Marçal, ein rechtsextremer Influencer, der gerade am Wort war, wurde dabei von einem anderen Kandidaten um das begehrte Amt mit einem Stuhl geschlagen. Der Täter José Luiz Datena, seines Zeichens ein Fernsehmoderator, hatte sich von seinem Kontrahenten so sehr provoziert gefühlt, dass bei ihm alle Sicherungen durchbrannten. Marçal hatte nämlich gesagt, Datena sei nicht Manns genug, um ihn so zu schlagen, wie er es zuvor angedroht hatte.

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Datena wurde ausgeschlossen, Marçal landete im Spital

Die beiden Kandidaten um das Bürgermeisteramt waren sich schon früher in die Haare gekommen. Datena hatte nämlich in einer früheren Debatte damit gedroht, Marçal zu schlagen. Dieser hatte ihn 2019 beschuldigt, eine TV-Kollegin sexuell belästigt zu haben. Die Kollegin zog ihre Beschwerde zurück, sagte aber später, sie sei durch Einschüchterung zum Schweigen gebracht worden.

Die nicht verdaute Wut kochte am Sonntag abermals hoch. Datena schnappte sich also einen Studio-Sessel und schlug mit diesem auf Marçals ein. Datena wurde anschließend aus der Debatte ausgeschlossen, Marçal ins Krankenhaus gebracht, um sich wegen einer Rippenprellung medizinisch behandeln zu lassen, sagte sein Sprecher.

Die verbleibenden vier Kandidaten setzten die Debatte fort.