Chronik/Welt

34 Verletzte bei pro-palästinensischer Demo in Rom

34 Verletzte, darunter 30 Polizisten, und vier Festnahmen ist die Bilanz einer nicht erlaubten pro-palästinensischen Demonstration in Rom, an der sich am Samstagnachmittag etwa 7.000 Menschen beteiligt haben. Bei der Demo brachen Krawalle aus. Demonstranten bewarfen die Sicherheitskräfte mit Steinen, Flaschen und andere Gegenstände. Die Sicherheitskräfte reagierten mit Wasserstrahlen gegen die Demonstranten.

Demonstranten gingen auf einige Fotografen mit Schlagstöcke los. Journalisten wurden mit Rauchbomben beworfen, zwei von ihnen wurden verletzt. Mindestens vier Personen wurden festgenommen, wie italienische Medien berichteten. Im Rahmen der umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen in der italienischen Hauptstadt wurden etwa 1.600 Personen kontrolliert und 19 von ihnen auf Polizeistationen gebracht.

"Die Zusammenstöße ereigneten sich im Rahmen einer aus Gründen der öffentlichen Ordnung verbotenen Veranstaltung, in die sich Gruppen von gewalttätigen Schlägern und Hooligans leicht einschleusen konnten", kritisierte Enzo Letizia, Chef der Nationalen Vereinigung der Polizeibeamten. "Diese Personen provozierten Zusammenstöße und versuchten, einen Teil der Demonstranten mit sich zu ziehen. Ihr Ziel war es, die Polizei zu provozieren und anzugreifen. Wieder einmal musste sich die Polizei mit Situationen hoher Spannung auseinandersetzen", so Letizia.

Auf dem Piazzale Ostiense, wo sich die Demonstranten zum Protest versammelt hatten, ertönten Rufe wie "Freies Palästina", "Verbrecherisches Israel" und "Jetzt Intifada". Das Gebiet wurde schwer bewacht, Hubschrauber überflogen die Zone. Polizeibeamte, gepanzerte Fahrzeuge und Wasserwerfer wurden an allen Eingängen des Platzes eingesetzt.

Pro-palästinensische Aktivisten beklagten im Internet, dass die Polizei versuche, Demonstranten an der Teilnahme an der Kundgebung zu hindern. "Die Polizei hindert die Busse daran, die Demonstration zu erreichen", hieß es in Posts im Internet.

Die Polizei begründete das Demonstrationsverbot mit der Notwendigkeit, die öffentliche Ordnung zu garantieren. Die pro-palästinensischen Verbände reichten gegen den Beschluss Einspruch bei einem Verwaltungsgericht (TAR) in Rom ein und beklagten eine "willkürliche Entscheidung mit politischem Hintergrund". Sie erklärten bereits im Vorfeld, dass sie trotz Verbots am Samstag demonstrieren werden. Das Verwaltungsgericht bestätigte am Mittwoch, dass das verhängte Demonstrationsverbot nicht rechtswidrig sei.

Die italienische Premierministerin Giorgia Meloni verurteilte die Krawalle. "Ich drücke meine volle Solidarität und die der Regierung mit der Polizei aus, die von selbst ernannten 'Demonstranten' beleidigt und angegriffen wurde, die jeden Vorwand nutzen, um ihrer absurden Gewalt Ausdruck zu verleihen. Ich danke dem Innenminister Matteo Piantedosi, dem Polizeichef und allen Männern und Frauen, die jeden Tag für unsere Sicherheit arbeiten", schrieb Meloni in ihren sozialen Netzwerken.

Die islamistische Palästinenser-Organisation Hamas verübte am 7. Oktober 2023 einen verheerenden Angriff auf Israel, bei dem rund 1.200 Menschen - großteils Zivilisten - massakriert und rund 250 Personen als Geiseln genommen wurden. Daraufhin griff Israel den Gazastreifen an, der unter der Herrschaft der Hamas steht. Der Gaza-Krieg forderte bisher mehr als 41.000 Tote, darunter viele palästinensische Zivilisten. Israel wird wegen seiner Kriegsführung international immer wieder kritisiert.