Chronik/Welt

Tödlicher Samstag in den Alpen: Vier Deutsche sterben in Lawinen

Bei Lawinenabgängen in den Alpen sind innerhalb eines Tages vier Deutsche ums Leben gekommen. In Südtirol starben am Samstag eine Frau und zwei siebenjährige Mädchen. Ein Vater und sein elfjähriger Sohn wurden bei dem Unglück im Schnalstal verletzt. Die fünf Urlauber stammen laut Carabinieri aus Thüringen und Nordrhein-Westfalen. Weitere Verschüttete sollen sich laut Bergwacht nicht unter den Schneemassen befinden.

Die Polizei hat nach eigenen Angaben bisher keine Hinweise, dass das Schneebrett von Tourengehern abseits der Piste ausgelöst wurde. Es habe sehr starken Wind und einen Temperaturanstieg gegeben, sagte ein Sprecher der Carabinieri am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Dies begünstigt eine natürliche Auslösung von Lawinen. Die Staatsanwaltschaft sei für Ermittlungen am Unglücksort.

Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) soll nach Informationen der „Bild am Sonntag“ noch am Samstagabend Angehörige der Verunglückten aufgesucht haben, um Ihnen zu kondolieren. Demnach machte Scheuer in derselben Region in Südtirol Urlaub. Ein Sprecher des Verkehrsministeriums bestätigte, dass der Minister privat in dem Ort gewesen sei. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) teilte via Twitter mit: „Meine Gedanken und mein Mitgefühl sind bei den Angehörigen und den Freunden aller Opfer dieses furchtbaren Unglücks.“ Die gestorbene Frau sei Soldatin gewesen.

Schweiz: Sohn alarmierten Rettungskräfte

In der Schweiz wurde ebenfalls am Samstag ein deutscher Tourengänger von einer Lawine verschüttet. Er starb einige Stunden später. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, erlag der 55-Jährige im Krankenhaus in Bern seinen Verletzungen. Der Mann aus Baden-Württemberg war mit seinem Sohn auf dem Weg zum Stieltihorn, unterhalb der Station Gandegg verließen sie dabei die Skipisten. Auf einer Höhe von etwa 2700 Metern wurde der Vater von einer Lawine mitgerissen.

Sein Sohn alarmierte daraufhin die Rettungskräfte, ortete seinen Vater mit einem Suchgerät und begann, ihn freizuschaufeln. Die Rettungskräfte konnten den Mann aus einer Tiefe von zwei Metern bergen. Er wurde schwer verletzt mit dem Helikopter ins Inselspital nach Bern geflogen, wo er am Samstagabend starb.