Chronik/Welt

Scooter-Wildwuchs: Paris geht gegen E-Roller vor

15.000 E-Scooter gibt es in Paris, bis Jahresende sollen es 40.000 sein. Der Markt ist wie auch hierzulande umkämpft - seit dieser Woche mischt Sprint-Superstar Usain Bolt an der Seine mit.

Während die elektrischen Roller bei vielen jungen Parisern und Touristen beliebt sind, ärgern sich andere über unvorsichtige Benutzer. Vor allem aber sorgen achtlos abgestellte Scooter für Unmut.

Alle Inhalte anzeigen

"Sie schmeißen sie sogar in die Seine", sagte ein 88-jähriger Pensionist der Agence France Press. Bei Protesten der Gelbwesten dienten die Roller mitunter als Wurfgeschoße.

Um die Situation zu entschärfen, unterzeichnete Paris einen Verhaltenskodex mit den Verleihern der Roller. Lime, Bird und Tier verpflichten sich, wildes Parken zu unterbinden, die Stadt stellt 2.500 Stellplätze bereit. Außerdem sollen die Anbieter die mit kurzlebigen Akkus ausgerüsteten Roller recyceln und mit grüner Energie ausstatten, um ihre derzeit schlechte Ökobilanz zu verbessern.

Wenn diese „Charta für gutes Fahren“ scheitere, sei die Stadt gezwungen, die Roller vorläufig zu verbieten, heißt es. Bereits Anfang April wurde ein Verbot der E-Scooter auf Gehwegen beschlossen.

Österreich und Deutschland

Dieselbe Regel gibt es auch in Österreich. Hier wurden mittels einer Änderung der Straßenverkehrsordnung E-Scooter den Fahrrädern gleich gestellt. Das Fahren am Gehsteig ist grundsätzlich verboten, außer die Behörde gibt den Weg dafür frei.

In Deutschland soll heute, Freitag, entschieden werden, ob E-Scooter offiziell im Straßenverkehr zugelassen werden. Der Bundesrat stimmt über eine geplante Verordnung der Regierung ab.

Es wird erwartet, dass der Bundesrat die Verordnung verschärfen dürfte. So sollen anders als geplant auch Roller, die weniger als 12 km/h fahren können, von den Gehsteigen verbannt werden. Auch eine Helmpflicht und ein Mindesalter von 15 Jahren für Benutzer wurde diskutiert.