"Rust"-Dreh wird nach tödlichem Schuss auf Kamerafrau fortgesetzt
Anderthalb Jahre nach dem tödlichen Schuss auf eine Kamerafrau bei Dreharbeiten für den US-Western "Rust" soll die Arbeit an dem Film diese Woche wiederaufgenommen werden. Die Dreharbeiten würden am Donnerstag an einem neuen Drehort im US-Bundesstaat Montana fortgesetzt, teilte die für die "Rust"-Filmproduktion tätige Anwältin Melina Spadone am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP in einer Erklärung mit.
Keine echten Waffen
Spadone betonte, dass bei dem Dreh Sicherheitsvorkehrungen getroffen würden. So arbeiteten weiterhin in Gewerkschaften organisierte Beschäftigte an dem Film mit. Die Verwendung von "funktionierenden Waffen und jeder Form von Munition" sei untersagt. "Scharfe Munition ist - und war - am Set immer verboten", betonte Spadone.
Hollywood-Star Alec Baldwin hatte im Oktober 2021 die 42-jährige Kamerafrau Halyna Hutchins bei einer Drehprobe im Bundesstaat New Mexico versehentlich mit einem Revolver erschossen. Dem US-Schauspieler, der zu den Produzenten von "Rust" zählt, war der Colt .45 zuvor mit den Worten überreicht worden, die Waffe sei "kalt", also nicht mit scharfer Munition geladen. Tatsächlich enthielt sie aber irrtümlich offenbar auch eine scharfe Kugel.
Noch kein Urteil im Prozess
Baldwin und die Waffenmeisterin des Films, Hannah Gutierrez-Reed, sind wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Bei einer Verurteilung drohen den beiden bis zu 18 Monate Gefängnis und jeweils 5.000 Dollar (4.550 Euro) Geldstrafe. Baldwin plädiert auf nicht schuldig.
Regie-Assistent Dave Halls wurde Ende März wegen des nachlässigen Umgangs mit einer tödlichen Waffe zu einer sechsmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt. Der 63-Jährige hatte sich im Rahmen einer Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft schuldig bekannt.
Bereits im Februar hatten die "Rust"-Produzenten angekündigt, dass die Dreharbeiten für den Low-Budget-Western im Frühjahr fortgesetzt würden. Hutchins' Witwer Matthew Hutchins soll demnach als Produzent beteiligt werden. Baldwin hat Auflagen eines Gerichts in New Mexico für die Fertigstellung des Films zugestimmt, darunter ein Waffen- und Alkoholverbot. Über die Fertigstellung des Films und das Leben von Halyna Hutchins soll ein Dokumentarfilm gedreht werden.