Chronik/Welt

Papst schickt seine Nummer 2 zur Klimakonferenz

Seit Montag – und noch bis Freitag, den 14. Dezember – suchen Delegierte aus 200 Staaten bei der 24. Klimakonferenz in Kattowitz nach Lösungen, die die Welt vor der drohenden Klimakatastrophe abgewendet werden.

Unter den Vertretern von Staaten wie Saudi Arabien, Brasilien, Japan oder Indonesien - sehr viele davon in ihren traditionellen Landestrachten - fielen den rund 10.000 Besuchern in Kattowitz Männer mit Piuskragen - dem weißen, ringförmigen Stehkragen katholischer Geistlicher - auf.

Denn auch eine Abordnung des Papstes ist als offizielle Delegation bei der Klimakonferenz dabei.

Angeführt wird sie vom vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin.

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Der Kampf gegen den Klimawandel wird „immer mehr zu einer moralischen als zu einer technischen Frage“. Das sagte der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin am Montagabend beim Auftakt des Weltklimagipfels (COP24) in Kattowitz.

Parolin trat für eine „neue Mentalität“ ein, die auch die „ethische und menschliche Dimension des Klimawandels“ ins Auge fassen müsse. Alle wüssten, wie schwierig es sein werde, den Anstieg der Temperatur zu begrenzen, so der Kardinal; dabei seien die bisher eingegangenen Verpflichtungen der Staaten sicher „nicht ausreichend, um die Ziele zu erreichen, die das Pariser Abkommen festgelegt“ habe.

Die Gesellschaften der einzelnen Länder müssten „so schnell wie möglich zu einem Entwicklungsmodell übergehen, das ohne diese Technologien und Verhaltensmuster auskommt, die zur Produktion von Treibhausgas führen“, forderte die Nummer Zwei des Vatikans. Zwar sei schon viel in dieser Hinsicht geleistet worden – doch frage er sich, ob der „politische Wille“ wirklich ausreiche.

"Können nicht untätig zusehen"

„Wir können nicht untätig zusehen, wie die Probleme für künftige Generationen immer größer werden“, mahnte Kardinal Parolin. Er rief die Teilnehmer des Klimagipfels zu Phantasie und Kreativität auf. 

Der Einsatz gegen den Klimawandel ist Papst Franziskus und dem Vatikan ein echtes Anliegen. Der Papst verfasste rechtzeitig vor dem Klimagipfel von Paris vor drei Jahren eine Umweltenzyklika (Laudato si‘), die erste überhaupt eines Papstes.

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Österreichs Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) hatte vor wenigen Tagen im Vatikan für die UN-Klimakonferenz geworben.

Im Rahmen eines zweitägigen Rom-Besuchs traf die Ministerin am Dienstag den vatikanischen Staatssekretär Pietro Parolin und beteiligte sich am Mittwoch an der Generalaudienz des Papstes. Es folgte auch ein Gespräch mit Kardinal Peter Turkson, der das vatikanische Amt für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen leitet.

Beim Gespräch Köstingers mit Parolin, der die vatikanische Delegation bei der Konferenz leitet, hob Köstinger die Notwendigkeit hervor, konkrete Alternativen zur Wegwerfgesellschaft zu finden.