Omikron bedroht Gesundheitswesen in Irland
Von Anita Kiefer
Die neue Variante des Corina-Virus, Omikron, hat Irland längst im Griff. Mehr als 26.000 neue Covid-19-Fälle wurden am Samstag in Irland gemeldet - neuer Rekord. Der letzte Rekordwert datiert vom 6. Jänner 2022 mit mehr als 23.800 Neuinfektionen.
Aktuell sind 917 Personen wegen einer Infektion mit Covid-19 im Krankenhaus, 83 davon auf der Intensivstation. In Irland leben rund fünf Millionen Menschen.
Ein zusätzliches Problem: Rund 35 Prozent der aktuell Infizierten kommen laut einem Bericht des Senders RTÉ aus dem Bereich Pflege oder Hebammen. Weitere 35 Prozent wären direkt im Gesundheitsbereich betroffen.
Der Chef der irischen Gesundheitsbehörde HSE, Paul Reid, erklärte gegenüber dem Sender, dass die Hospitalisierungen sich in den vergangenen zwei Wochen um 140 Prozent erhöht hätten, in einer Woche um 60 Prozent.
Spitze noch nicht erreicht
Dabei ist die Spitze der Infektionen noch nicht erreicht sei - "und das ist ein Problem", sagte Professor Seamus O'Reilly vom Cork University Hospital. Die aktuelle Situation habe sich natürlich durch die Ferienzeit rund um Weihnachten verstärkt.
Die Bandbreite, das Gesundheitspersonal länger arbeiten zu lassen, um Ausfälle zu kompensieren, sei sehr gering. Immerhin habe das Personal mit den Auswirkungen der Pandemie seit mittlerweile 20 Monaten zu kämpfen.
Was Irland jedenfalls nicht ist: eine der fleißigsten Test-Nationen. Bei den Tests, die auf einen Covid-Fall kommen, hat Österreich mit Abstand die Nase vorn, weit abgeschlagen im europäischen Ranking kommt Irland. Bei den absolut durchgeführten Testzahlen liegt Zypern vor Österreich.
Omikron seit Mitte Dezember dominant
Bereits am 19. Dezember war Omikron die in Irland vorherrschende Variante, wie das irische Gesundheitsministerium damals mitteilte. Der medizinische Chef-Berater Irlands, Tony Holohan, sagte dem irischen Sender RTÉ, dass es damit weniger als zwei Wochen gedauert hätte, bis Omikron in Irland dominant geworden sei.