Chronik/Welt

Ohne Corona-Test auf Mallorca kein Heimflug für Deutsche

Gut 8.000 Deutsche starteten so schnell wie möglich los, nachdem Mitte März das deutsche Reiseverbot für Mallorca gefallen war.  So schön könnte es in der Frühlingssonne auf Deutschlands liebster Ferieninsel sein! Das zumindest dachten sich die Pandemie-erschöpften Familien und Pärchen jedenfalls. Und sie genießen trotz eher kühler Temperaturen die ungewohnten Freiheiten auf Mallorca. Aber sie stehen auch unter Druck. In Deutschland beschimpft als Egoisten, auf der Insel scheel angeschaut - sie könnten ja hier wie dort das Virus mit im Gepäck haben.

Test vor Heimflug

Um die Pandemie-Zahlen durch Rückreisende aus Urlaubsländern nicht noch weiter in die Höhe steigen zu lassen, sollen schon ab diesem Freitag Rückkehrer nach Deutschland getestet werden. Und zwar schon bevor sie überhaupt in den Flieger retour steigen dürfen.

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Das sieht eine Verordnung vor, die das deutsche Gesundheitsministerium nach Information von Reuters vorbereitet hat. Darin heißt es demnach, dass alle Personen, die mit dem Flugzeug in Deutschland einreisen wollen, „vor der
Abreise im Ausland dem Beförderer“ einen negativen Corona-Test vorzulegen hätten. Wer das nicht könne, dürfe "nicht befördert werden“, heißt es in dem Entwurf.

Die Regelung soll bereits ab Freitag gelten und bis zum 12. Mai 2021 befristet sein, weiß die „Bild“-Zeitung über die Pläne zu berichten.

Osterurlaub gestrichen?

Allerdings, schreibt der "Spiegel", reiche das Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht. Sie lasse überhaupt prüfen, ob sich Mallorca-Trips in den Osterferien ganz unterbinden lassen. Noch ist offenbar keine Entscheidung gefallen, die rechtlich halten würde und von allen mitgetragen wird.

Auf Mallorca wartet man ab, so oder so. "Schauen wir mal, ob die Infektionszahlen jetzt wieder bei uns steigen", seufzt ein österreichischer Auswanderer, der seit Jahrzehnten auf der Insel lebt. "Eine gewisse Angst, dass uns die Urlauber jetzt das Virus zurückbringen - und dann vielleicht noch in mutierter Form, gibt es schon", sagt der 50-Jährige gegenüber dem KURIER. "Andererseits hängen halt sehr viele Existenzen auf der Insel vom Tourismus ab."