Mit Corona infiziert: 93.000 Nerze in Spanien sollen getötet werden
Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in einer spanischen Zuchtfarm für Nerze haben die Behörden die Keulung von Zehntausenden Tieren angeordnet. Fast 93.000 Nerze müssen getötet werden, wie der Landwirtschaftsminister der Region Aragón, Joaquín Olona, am Donnerstag ankündigte.
Sieben Mitarbeiter des Betriebs in der etwa 100 Kilometer nordwestlich von Valencia gelegenen Ortschaft Puebla de Valverde waren vor knapp zwei Monaten positiv auf das Coronavirus getestet worden. Seitdem wurde die Farm überwacht und der Verkauf der Tiere eingestellt. Weitere Tests ergaben, dass sich 87 Prozent der Nerze mit dem Coronavirus infiziert hatten. Daraufhin beschloss die Regionalregierung, alle Tiere zu keulen, um eine mögliche Übertragung des Erregers auf Menschen zu verhindern.
Die Behörden gehen davon aus, dass das Virus von einem infizierten Mitarbeiter eingeschleppt wurde, der dann die Nerze ansteckte. Es könne aber nicht ausgeschlossen werden, dass die Tiere das Virus wiederum auf Menschen übertragen, sagte Landwirtschaftsminister Olona.
Auch in den Niederlanden waren Anfang Juli nach Corona-Ausbrüchen in 20 Zuchtbetrieben Zehntausende Nerze getötet worden. Erstmals war das Virus Anfang April auf einer der Nerzfarmen entdeckt worden. Im Mai gaben die Behörden dann bekannt, dass sich zwei an der Lungenkrankheit Covid-19 erkrankte Mitarbeiter "sehr wahrscheinlich" bei den Tieren angesteckt hatten. Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) handelte es sich dabei womöglich um die "ersten bekannten Fälle einer Übertragung" des neuartigen Coronavirus von Tier zu Mensch.
Neuinfektionen in Spanien auf 580 angestiegen
Spanien hat mit 580 neuen Fällen so viele Corona-Infektionen binnen eines Tages wie seit mehr als zwei Monaten nicht mehr registriert. Am Mittwoch waren es noch 390 Erkrankungen. Knapp über 67.000 neue Infektionen wurden aus den USA vermeldet.
Seit die Spanier am 21. Juni ihre im europäischen Vergleich besonders strengen Auflagen gelockert haben, hat es im ganzen Land mehr als 170 lokal begrenzte Ausbrüche gegeben. Einer der Brennpunkte ist die an Frankreich grenzende Region Katalonien mit ihrer bei Touristen besonders beliebten Hauptstadt Barcelona. Dort werden jetzt neue Auflagen in Erwägung gezogen.
Aus den USA werden 67.404 Neu-Infektionen gemeldet. Damit steigt die Zahl der im Land registrierten Corona-Infektionen auf gut 3,48 Millionen, wie die US-Seuchenzentren (CDC) mitteilen. Die Zahl der Todesopfer erhöhte sich demnach um 947 auf 136.938. Am Mittwoch hatten die CDC knapp 61.000 neue Erkrankungen und 773 Todesfälle gemeldet.