Untreuer Bankmitarbeiter verschaffte sich Zugang zu Melonis Bankkonten
Ein untreuer Bankangestellter hat sich illegal Zugang zu den Bankkonten tausender Personen verschafft, darunter jenes der italienischen Premierministerin Giorgia Meloni und ihrer Schwester Arianna, sowie einiger Minister. Der Mitarbeiter einer Filiale in Bitonto in der Nähe der süditalienischen Hafenstadt Bari wurde inzwischen entlassen, geht aus einer Justizermittlung hervor, über die die Tageszeitung Domani in ihrer Donnerstagsausgabe berichtete.
Wohnungsdurchsuchung und Beschlagnahmung von PCs
Der Mitarbeiter wurde inzwischen entlassen, geht aus einer Justizermittlung hervor, über die die Tageszeitung Domani in ihrer Donnerstagsausgabe berichtete. Gegen den ehemaligen Mitarbeiter wird wegen missbräuchlichen Zugangs zu Computersystemen und versuchter Beschaffung von Informationen, die die Staatssicherheit betreffen, ermittelt. Die Polizei durchsuchte die Wohnung des 52-Jährigen. Dem Verdächtigten wurden Smartphones und PCs beschlagnahmt.
Zu den Personen, zu deren Bankkonten sich der Mitarbeiter Zugang gesichert hatte, zählten verschiedene Politiker, Unternehmer, Sportler und Militärs. Auch die Konten von Melonis Ex-Lebensgefährten Andrea Gianbruno sowie von Senatspräsident Ignazio La Russa wurden vom Bankmitarbeiter ausgeschnüffelt.
Die Ermittler haben inzwischen festgestellt und dokumentiert, dass der ehemalige Angestellte zwischen dem 21. Februar 2022 und dem 24. April 2024 6.637 Mal illegal auf die Konten von 3.572 Kunden in 679 Filialen zugegriffen hat, so der Staatsanwalt. Insbesondere habe der ehemalige Mitarbeiter auf die Daten mehrerer hochrangiger Politiker, Unternehmer und Sportstars zugegriffen, so die Ermittlungsbehörden.
Die Ermittlungen führt die Staatsanwaltschaft der Stadt Bari. Sie wurde vom Direktor der Bankfiliale eingeschaltet, in der der Mitarbeiter arbeitete, nachdem bei internen Kontrollen die häufigen Kontoabfragen des Angestellten aufgefallen waren. Festgestellt wurde dies durch ein Cyber-Kontrollsystem der Bank.
Das Thema Sicherheit der IT-Systeme sorgt derzeit für Diskussionen in Italien. Vergangene Woche hatte die Polizei einen 24-jährigen Italiener festgenommen, der im Verdacht steht, das Justizministerium in Rom gehackt zu haben. Der mutmaßliche Hacker soll wiederholt in das Computersystem des Justizministeriums eingedrungen sein und verfügte über die Fähigkeit, dieses zu blockieren, so die Polizei. Dem mutmaßlichen Hacker, einem IT-Mitarbeiter, sei es auch gelungen, an Ermittlungsakten zu gelangen, die unter das Justizgeheimnis fallen, hieß es.