Chronik/Welt

Space X: Elon Musks Astronauten auf der Erde gelandet

ier Menschen haben mehrere Tage im All verbracht, etliche Male die Erde umkreist, und doch war kein ausgebildeter Astronaut an Bord. Erstmals in der Geschichte der Raumfahrt ist eine nur aus Laien bestehende Crew in den Weltraum geflogen - und auch wieder sicher gelandet. In der Nacht auf Sonntag setzte die Kapsel mit den vier Weltraum-Touristen vor der Küste Floridas im Atlantik auf, wie die "Inspiration4" genannte Mission mitteilte.

Sie gehört zum privaten US-Raumfahrtunternehmen SpaceX von Star-Unternehmer Elon Musk, der die Rückkehrer mit einem schlichten "Gratulation!!!" via Twitter auf der Erde begrüßte. Amazon-Gründer Jeff Bezos, der wie Musk auch im Geschäft mit dem Weltraum-Tourismus ist, hob die Bedeutung der Mission hervor. "Ein wichtiger Schritt in eine Zukunft, in der der Weltraum uns allen zugänglich ist", sagte Bezos schon kurz nach dem Start.

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Ähnlich sieht das die NASA. Nach der sicheren Landung der Laien-Crew twitterte die US-Raumfahrtbehörde: "Die erste rein private Raumfahrtmission im Orbit ist gelandet und stellt eine weitere kommerzielle Erfolgsgeschichte in unserer langjährigen Vision dar, @NASAKennedy (Anmerkung der Redaktion: gemeint ist Cape Canaveral) zu einem Weltraumbahnhof für unterschiedliche Nutzer zu machen."

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Bisher waren Ausflüge ins All ausgebildeten Astronauten und einigen ganz wenigen Superreichen vorbehalten. Denn die Entwicklung und Durchführung einer Raumfahrt-Mission ist mit großen Sicherheitsrisiken verbunden und extrem teuer. Die Hoffnung vieler ist groß, dass Missionen wie "Inspiration4" rund 60 Jahre nach den Anfängen der bemannten Raumfahrt Schwung in den kommerziellen Weltraum-Tourismus bringen können.

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Drei Tage um die Erde 

Nach ihrem Start am Mittwochabend vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral war die SpaceX "Dragon"-Raumkapsel drei Tage um die Erde gekreist. Pro Erdumrundung brauchte das Raumschiff bei rund 30.000 Kilometern pro Stunde rund 90 Minuten. Mit einer Höhe von 580 Kilometern über der Erde war sie sogar höher als die Internationale Raumstation (ISS).

"Die Ausblicke sind spektakulär", hatte der 38-jährige US-Milliardär Jared Isaacman, der den All-Ausflug gechartert hatte, nach dem Start gejubelt. "Wir haben den Weltraum geliebt, aber es ist toll, wieder zu Hause zu sein!", schrieb er dann nach der Landung auf Twitter. Mit ihm an Bord waren die 29 Jahre alte Arzthelferin Hayley Arceneaux, die 51 Jahre alte Künstlerin und Professorin Sian Proctor und der 41 Jahre alte Raumfahrtingenieur Chris Sembrosk, der später auf Twitter schrieb: "Was für ein unglaubliches Abenteuer!".

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Summe für Flug nicht verraten 

Isaacman ist bereits der dritte Milliardär innerhalb weniger Monate, der von den USA aus ins All aufgebrochen ist. Im Juli hatten erst der Brite Richard Branson und rund zehn Tage später Amazon-Gründer Bezos erstmals ihre eigenen Raumschiffe getestet - allerdings beide nur mit wenigen Minuten langen Kurzausflügen und deutlich niedrigerer Flughöhe. Wie viel Isaacman für das Chartern des "Dragon"-Raumschiffs zahlte, wollten weder er noch SpaceX verraten.

Die Mitreisenden suchte Isaacman über verschiedene Benefiz-Aktionen aus, weil er mit der Mission Spenden für ein Kinderkrankenhaus im US-Bundesstaat Tennessee sammeln will. Während des All-Ausflugs, über den auch eine Dokumentation beim Streaming-Dienst "Netflix" entsteht, vertrieben sich die vier Amateur-Astronauten die Zeit in der beengten Kapsel unter anderem mit Gesprächen mit Schauspieler Tom Cruise oder SpaceX-Gründer Musk.

Auch die Glocke, die das Signal zum Handelsstopp an der New Yorker Börse gibt, durften sie am Freitagabend virtuell läuten. Essenstechnisch wurde die Besatzung deutlich aufwendiger versorgt als Astronauten auf konventionellen und längeren Missionen: Neben Kaffee und Tee gab es unter anderem Sandwiches, Nudeln mit Bolognese-Sauce und einen Haufen Süßigkeiten.