Italienischer Pornodarsteller in Ägypten wegen "unmoralischen Inhalten" verhaftet
Italiens Außenministerium in Rom bemüht sich um die Freilassung eines in Ägypten inhaftierten italienischen Staatsbürgers, der als Pornodarsteller bekannt ist. Die Festnahme des 44-Jährigen ägyptischer Herkunft steht angeblich in Zusammenhang mit Inhalten, die der Mann auf Facebook veröffentlicht haben soll und die in Ägypten als unmoralisch gelten, wie italienische Medien berichteten.
Der Mann ist seit Jahren in der Pornoindustrie als Schauspieler bekannt. "Wir haben noch keine schriftliche Anklage erhalten", sagte der Anwalt der Familie. Die Mutter des Mannes, die zum Zeitpunkt der Festnahme bei ihrem Sohn war, habe Anzeige erstattet. Sie habe keine Nachricht mehr von ihrem Sohn, der sich im Gefängnis von Alexandria befindet.
Die Beziehungen zwischen Italien und Ägypten sind wegen des Falls des 2016 ermordeten friulanischen Wirtschaftsstudenten Giulio Regeni, der angeblich von ägyptischen Sicherheitsdiensten gefoltert und getötet wurde, angespannt. In Rom läuft seit Februar ein Prozess in Abwesenheit gegen vier ägyptische Sicherheitsbeamte. Sie sind der Entführung, Folterung und Ermordung Regenis angeklagt.
Der 28-jährige Regeni, in Friaul geborener Doktorand der Universität Cambridge, wurde 2016 entführt, gefoltert und ermordet, angeblich weil seine Arbeit über die ägyptischen Gewerkschaften als politisch heikel galt. Regenis Leiche war so schwer verstümmelt worden, dass seine Mutter ihn nur an der Nasenspitze erkennen konnte. Die Regierung in Kairo hatte wiederholt versprochen, in diesem Fall mit den Staatsanwälten in Rom zusammenzuarbeiten, was bisher nicht erfolgte.