134 Tote bei Hochzeitsfeier: Saal-Besitzer zu 10 Jahren Haft verurteilt
Wegen einer Brandkatastrophe bei einer Hochzeitsfeier im Nordirak ist der Eigentümer des Festsaals zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Gericht machte ihn am Mittwoch für das Feuer in der Al-Haitham-Halle verantwortlich, wie es in Gerichtsdokumenten hieß, die AFP am Donnerstag einsehen konnte. Bei dem Feuer in der Stadt Karakosch waren im September vergangenen Jahres 134 Menschen ums Leben gekommen.
Das Feuer wurde den Behörden zufolge durch Feuerwerkskörper ausgelöst, die leicht entflammbares Baumaterial entzündeten. Zudem hielten sich rund 900 Gäste in der Halle auf, als das Feuer ausbrach, obwohl die Kapazität bei nur 400 Gästen liegt.
Chaos und Massenpanik nach Stromabschaltung
Der Eigentümer des Festsaals war bei Ausbruch des Feuers von einem Kurzschluss ausgegangen und hatte den Strom abgeschaltet. Durch die plötzliche Dunkelheit wurden den Behörden zufolge Chaos und eine Massenpanik ausgelöst. Mehrere Behördenvertreter seien wegen "grober Fahrlässigkeit" und "Vernachlässigung ihrer Pflichten" entlassen worden, teilte die Regierung mit.
Im Irak werden Sicherheitsstandards beim Bau oft nicht eingehalten, es kommt häufig zu Bränden. Trotz des Ölreichtums hat die Infrastruktur des Landes unter jahrzehntelangen Konflikten, fehlenden Investitionen und Korruption gelitten.