Iowa: Tote nach Schüssen vor einer Kirche, Biden will strengere Waffengesetze
Ein Mann hat auf einem Parkplatz vor der Cornerstone Kirche in Ames, Iowa, zwei Frauen erschossen und dann die Waffe gegen sich selbst gerichtet. Als die Polizisten am Tatort eintrafen, fanden sie die drei Tote vor.
Nicholas Lennie vom lokalen Polizei-Department erklärte, man gehe von einem Einzeltäter aus. Informationen über die Identitäten der Opfer und des Täters liegen noch nicht vor.
Schüsse auf Friedhof
In Racine, Wisconsin, wurden mindestens zwei Personen durch Schüsse auf einem Friedhof verletzt. Bisher wurde kein Täter festgenommen. Die Schüsse wurden auf Menschen am Graceland Cemetery abgegeben, die laut Berichten einer Beerdigung eines Afroamerikaners beiwohnten, der Ende Mai bei einer Polizeikontrolle erschossen worden war. Angehörige sagten im lokalen Fernsehen, dass Mitglieder der Trauergemeinde verletzt wurden. In anderen Medienberichten war von fünf Verletzten die Rede, und davon, dass der Schütze aus einem Auto heraus das Feuer eröffnet hatte.
Biden: Wie viel mehr Blutvergießen?
In den USA häufen sich in den vergangenen Tagen die Gewalttaten mit Schusswaffen. Gestern erst, eine Woche nach dem Massaker in einer Volksschule in Texas, hat ein Mann im US-Bundesstaat Oklahoma das Feuer in einem Krankenhaus eröffnet und vier Menschen getötet, bevor er sich selbst erschoss.
US-Präsident Joe Biden forderte am Donnerstag eine Verschärfung der Waffengesetze und ein Verbot von Sturmgewehren. "Wie viel mehr Blutvergießen sind wir bereit zu akzeptieren?", fragte Biden am Donnerstagabend in einer emotionalen Ansprache im Weißen Haus in Washington.
Strengere Waffenregeln
Biden nannte es "skrupellos", dass die Republikaner im US-Senat jede Verschärfung der Regelungen blockierten.
"Wir können das amerikanische Volk nicht noch einmal im Stich lassen", erklärte Biden, der vor den Kongresswahlen im November die Amerikaner dazu aufrief, "dieses Thema in den Mittelpunkt ihrer Wahlentscheidung zu stellen". Es sei Zeit, zu handeln. "Für die Kinder, die wir verloren haben, für die Kinder, die wir retten können, für die Nation, die wir lieben."
Biden sagte, sollte ein Verbot von Sturmgewehren im Kongress nicht durchsetzbar sein, solle das Mindestalter für den Kauf dieser Waffen von 18 auf 21 Jahre angehoben werden. Er forderte zudem, den Verkauf von Magazinen mit hoher Kapazität zu untersagen. Überprüfungen von Waffenkäufern müssten verstärkt werden. Gesetze zur sicheren Lagerung von Waffen und zum Schutz vor potenziell gefährlichen Waffenbesitzern müssten erlassen werden. Hersteller von Schusswaffen müssten in Haftung genommen werden können.
"Hier geht es nicht darum, irgendjemandem die Waffen wegzunehmen", betonte der Präsident. "Ich respektiere die Kultur, die Tradition und die Bedenken von rechtmäßigen Waffenbesitzern." Der zweite Verfassungszusatz zum Recht auf Waffenbesitz sei aber ebenso wie alle Rechte nicht absolut. "In den letzten zwei Jahrzehnten sind mehr Kinder im Schulalter durch Schusswaffen ums Leben gekommen als diensttuende Polizeibeamte und Soldaten im aktiven Dienst zusammen. Denken Sie darüber nach."
Hinter Biden brannten 56 Kerzen, die nach Angaben des Weißen Hauses die Opfer von Waffengewalt in allen insgesamt 56 Bundesstaaten und Territorien der USA repräsentieren sollten.