Chronik/Welt

Wetter-Moderator rettet Frau während TV-Livesendung

Bob Van Dillen arbeitet seit mehr als 20 Jahren als Wetter-Moderator. Eine Situation wie jene am Freitagabend hat der US-Amerikaner in den zwei Jahrzehnten allerdings nicht erlebt. 

Der Meteorologe war am besagten Abend mit einem Team des TV-Senders Fox in der Nähe von Atlanta unterwegs. Sie wurden hingeschickt, um live vor Ort über den Hurrikan "Helene" zu berichten.

Die Frau war in ihrem Auto gefangen

Also stellte sich Van Dillen im strömenden Regen auf eine überflutete Straße, das Mikro in der Hand, eine durchnässte Kappe auf dem Kopf. Während der 51-Jährige über die dramatische Lage in dem Ort berichtet, sind plötzlich panische Hilferufe aus dem Hintergrund zu hören. Sie kamen von einer Frau, die in einem zur Hälfte im Wasser versunkenen Auto gefangen war. 

Der Moderator versuchte zunächst, die Frau zu beruhigen. Er versicherte ihr, dass ihr nichts passieren werde und die Retter bereits alarmiert und auf dem Weg seien. Nachdem die Frau jedoch weiter um Hilfe gerufen hatte, brach Van Dillen seine Ansage ab und erklärte den Zuschauern: "Ich bin gleich wieder zurück!"

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"Das Wasser drang bis ins Auto, sodass sie fast bis zum Hals untergetaucht war"

Später erzählte er in einem Interview, wie die Rettungsaktion, die TV-Kameras festhielten, abgelaufen ist: "Ich nahm meine Brieftasche aus der Hose, watete hinein, bis zur Brust. Sie saß im Auto, war noch angeschnallt. Das Wasser stieg tatsächlich und drang bis ins Auto, sodass sie fast bis zum Hals untergetaucht war." Van Dillen befreite die Frau von ihrem Sicherheitsgurt und brachte sie huckepack in Sicherheit.  

Auf die Frage, ob er um sein eigenes Leben fürchtete, antwortete Van Dillen: "Ich hatte Bedenken wegen einer möglichen starken Strömung, aber die war nicht so schlimm. Auch die Wassertemperatur machte mir Sorgen, doch die Wassertemperatur betrug wahrscheinlich um die 26 Grad." Die Bedingungen für eine Rettungsaktion seien doch recht günstig gewesen, sagte der TV-Moderator schmunzelnd. 

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Sturm "Helene" forderte mindestens 100 Tote

Durch den Sturm "Helene" im Südosten der USA sind nach Angaben der US-Behörden inzwischen mindestens hundert Menschen ums Leben gekommen. Allein im besonders stark betroffenen Bundesstaat North Carolina wurden 39 Todesopfer registriert, wie die örtlichen Behörden Montagfrüh mitteilten. Weitere 25 Todesopfer gab es in South Carolina, 17 in Georgia, 14 in Florida, vier in Tennessee und ein Todesopfer in Virginia.

"Helene" war am Donnerstagabend (Ortszeit) als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 Kilometern pro Stunde an der Golfküste im Nordwesten des Bundesstaats Florida auf Land getroffen. Medien sprachen vom stärksten Hurrikan, der je die Region Big Bend erreicht habe. Big Bend ("Große Krümmung") bezeichnet den Küstenabschnitt, wo der nordamerikanische Kontinent in die Halbinsel Florida übergeht.