Fossiler Embryo beleuchtet Verbindung zwischen Dinos und Vögeln
Von Irene Thierjung
Nachdem es jahrelang in einem Lager verstaubt war, sorgt ein mindestens 66 Millionen Jahre altes Dinosaurier-Ei für Furore. Es enthält den rund 27 Zentimeter langen versteinerten Embryo eines Oviraptors, eines auf zwei Beinen laufenden, gefiederten Sauriers. Wissenschaftlern zufolge handelt es sich um den am besten erhaltenen Dino-Embryo, der je gefunden wurde.
Das "Baby Yingliang" genannte Fossil gewährt neue Einblicke in die enge Verwandtschaft zwischen Dinosauriern und Vögeln, die von Forscher mittlerweile als direkte Nachfahren der Urzeitechsen betrachtet werden.
Der Embryo befindet sich nämlich in einer gekrümmten Stellung in seinem Ei, die bisher nur von Vögeln bekannt ist, die kurz vor dem Schlüpfen stehen, wie der Paläontologe Steve Brusatte von der Uni Edinburgh auf Twitter mitteilte. Große Ähnlichkeiten gibt es demnach mit Hühnern.
Oviraptorosaurier waren kleine bis mittelgroße Theropoden, die in der Kreidezeit vor 66 bis 100 Millionen Jahren im heutigen Asien und Nordamerika lebten. Von ihnen wurden bereits früher fossile Nester mit Eiern und auch Spuren ungeschlüpfter Jungtiere entdeckt.
Deshalb wurde das Ei nach seinem Fund im südlichen China im Jahr 2000 wohl zunächst auch stiefmütterlich behandelt. Die Yangliang Group, ein chinesischer Stein-Konzern, kaufte das noch geschlossene Ei und lagerte es ein. Als die Firma 2010 begann, ein eigenes Museum zu errichten, entsann man sich des Fundes, begann, ihn zu analysieren und zog internationale Forscher hinzu.
Nun sind weitere Untersuchungen geplant, unter anderem mit bildgebenden Verfahren. "Baby Yingliang" könnte also noch für Überraschungen sorgen.