Deutscher Verdächtiger im Fall Maddie angeklagt
Die Braunschweiger Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen mehrerer weiterer schwerer Sexualstraftaten gegen den deutschen Verdächtigen im Fall des verschwundenen britischen Mädchens Maddie erhoben.
Wie die Behörde am Dienstag mitteilte, werden dem 45-Jährigen darin drei schwere Vergewaltigungen sowie zweifacher schwerer sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen. Auf den Fall Maddie beziehen sich die Anklage allerdings nicht.
Wie die Staatsanwaltschaft in der niedersächsischen Stadt mitteilte, soll er die Taten in den Jahren 2000 bis 2017 in Portugal begangen haben. Die Opfer waren demnach Mädchen und Frauen zwischen etwa zehn und rund 70 bis 80 Jahren. Sie sind offenbar teilweise unbekannt, in den meisten Fällen verweisen die Ermittler auf Videoaufnahmen, die der Beschuldigte selbst anfertigte. In einem Fall wurde er an Ort und Stelle von der Polizei gestellt.
Derzeit sitzt der unter anderem wegen Kindesmissbrauchs Vorbestrafte in Niedersachsen eine siebenjährige Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen US-Touristin in Portugal ab. Er hielt sich laut deutschen Behörden früher regelmäßig dort auf.
Der 45-Jährige wird von den portugiesischen und deutschen Ermittlern auch als Verdächtiger im Fall des 2007 aus einer portugiesischen Ferienanlage verschwundenen britischen Mädchens Madeleine "Maddie" McCann geführt. Von der Dreijährigen fehlt bis heute jede Spur.