Countdown zum Lockdown in Italien: Stadtzentren noch einmal gestürmt
Die Italiener haben das letzte Wochenende vor Beginn eines erneuten strengen Lockdowns über die Weihnachtsfeiertage für ihre letzten Einkäufe genutzt. Die Stadtzentren wurden von Menschen gestürmt, die letzte Weihnachtseinkäufe erledigten. Millionen von Italienern verreisten, um vor Inkrafttreten der inneritalienischen Reisebeschränkungen Angehörige außerhalb ihrer Region zu erreichen.
Die Italiener müssen Weihnachten und Silvester in diesem Jahr im strikten Lockdown verbringen. Das ganze Land wird ab Montag zur "Roten Zone" erklärt - der höchsten Stufe der dreifarbigen Corona-Skala. Zwischen 21. Dezember und 6. Jänner gelten strikte Einschränkungen. Nur an vier Tagen werden die Regelungen etwas gelockert.
Wenige Ausnahmen
Das neue, von der Regierung am Freitag verabschiedete Dekret sieht vor, dass alle nicht für den täglichen Bedarf notwendigen Geschäfte sowie alle Restaurants geschlossen bleiben. Frisiersalons, Wäschereien und Kioske dürfen jedoch weiterhin offen halten. Neben der Ausnahme für Gottesdienste, die bis 22.00 Uhr erlaubt sind, ist pro Tag ein einmaliger Besuch jeweils zweier Personen bei Verwandten oder Freunden gestattet. Dies gilt aber nur in der eigenen Gemeinde. Kinder unter 14 Jahren oder betreuungsbedürftige Personen können zusätzlich mitgenommen werden.
Reisen in eine andere Region sind verboten, dies gilt auch für Zweitwohnsitze. Ausnahmen von den Regeln sollen de facto nur aus beruflichen oder gesundheitlichen Gründen möglich sein.
Leichte Lockerung
Allerdings soll der harte Lockdown vom 28. bis 30. Dezember sowie am 4. Jänner etwas gelockert werden. An diesen Tagen wird ganz Italien auf "Orange" herabgestuft. Dann sollen Geschäfte kurzzeitig öffnen können und die Fortbewegung innerhalb der jeweiligen Städte oder Gemeinden ohne Angabe von Gründen möglich sein.
Die italienischen Behörden wollen scharf gegen Verstöße gegen die beschlossenen Anti-Corona-Beschränkungen über die Weihnachtsfeiertage vorgehen. So sollen zwischen Weihnachten und Neujahr 70.000 Sicherheitskräfte im Einsatz sein, kündigte das Innenministerium an. Auch Grenzen, Flughäfen und Bahnhöfe sollen streng kontrolliert werden. Für aus dem Ausland Einreisende gilt ab heute (Sonntag) eine zehntägige Quarantänepflicht. Einer Quarantäne müssen sich auch Italiener unterziehen, die aus dem Ausland zurückkehren.