Chronik/Welt

Corona-Neuinfektionen in Spanien auf höchstem Stand seit Mai

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt in Spanien rapide. Innerhalb eines Tages seien 3.650 neue Ansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 gemeldet worden, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag in Madrid mit. Es war bereits der dritte Tag in Folge mit mehr als 3.000 neuen Fällen. Diese Marke war davor zuletzt am 1. Mai übertroffen worden.

Noch im Juni - kurz vor Ende des Corona-Notstands mit sehr strenger Regelung des Lockdown - waren zeitweise deutlich weniger als hundert Neuinfektionen registriert worden. Seit Anfang Juli steigt die Zahl aber wieder nahezu konstant.

Die Gesamtzahl der Infizierten stieg auf etwa 386.000. In den vergangenen sieben Tagen starben 125 Menschen mit Covid-19. Insgesamt stieg die Zahl der Toten auf 28.838. "Niemand soll sich etwas vormachen. Es läuft nicht gut", warnte der Chef der Behörde für Gesundheitliche Notfälle, Fernando Simon. Trotzdem betonte er, Spanien habe die Pandemie mit Ausnahme von wenigen Gebieten im Griff.

Mehr Nachweise, weil mehr Tests

Nach Darstellung der Behörden gibt es auch deshalb relativ viele Infektionen, weil viel mehr getestet wird. Vor allem Besucher von Nachtlokalen sowie Teilnehmer von Privatpartys seien nun von einer Infektion betroffen. Das Durchschnittsalter der Infizierten sinke von Woche zu Woche. Aktuell liege es bei 38 Jahren. Bei den meisten Betroffenen verlaufe die Infektion deshalb jetzt ohne Symptome.

Der Anstieg der Neuinfektionen bereitet vor allem in der Region Madrid im Zentrum sowie im Baskenland, in Navarra und in Aragonien im Norden und Nordosten des Landes Sorgen. Allein auf Madrid entfielen den amtlichen Angaben zufolge etwa ein Drittel aller am Freitag gemeldeten Neuinfektionen, knapp 1.200. Die Gesundheitsbehörden empfahlen den Bewohnern der am stärksten betroffenen Gebiete Usera, Carabanchel und Vallecas - alles Arbeiterviertel im Süden der Hauptstadt - die eigenen vier Wände möglichst selten zu verlassen.

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