Chronik/Welt

Mailands Bürgermeister nach Fußball-Party stark in der Kritik

Mailands Bürgermeister Giuseppe Sala steht unter Beschuss - nachdem sich 30.000 Fußballfans am Sonntagabend auf dem Domplatz versammelt haben, um den Fußballklub Inter Mailand zu feiern, der erstmals seit 2010 wieder einen Meisterschaftstitel erobert hat. Abstände wurden nicht eingehalten.

Rauchbomben und Konfetti

Auf dem Domplatz skandierten begeisterte Fans Chöre für die "Inter-Helden". Tifosi warfen schwarzblaue Rauchbomben, Konfetti regneten auf die Menschenmenge. Circa 100 Fans kletterten auf eine Statue inmitten des Domplatzes und rollten eine italienische Fahne auf einem der beiden Löwen zu Füßen des Monuments aus. Die Fans trugen zwar Mundschutz, hielten jedoch trotz des Appells des Klubs auf sichere Feierlichkeiten keinen Abstand.

Gegen 22 Uhr, kurz nach Beginn des nächtlichen Ausgangsverbots, unterbrach die Polizei die Feierlichkeiten. Die Sicherheitskräfte griffen ein, nachdem eine Gruppe von Fans begonnen hatte, die Polizisten mit Flaschen zu bewerfen. 20 Personen wurden wegen Verletzung der Anti-Covid-Vorschriften identifiziert.

Bürgermeister Sala wurde wegen des Massenandrangs auf dem Domplatz mit massiver Kritik konfrontiert. "Herr Bürgermeister, warum dürfen die Tifosi frei feiern, während wir normale Bürger uns auch für einen Pizzeria-Besuch an die Regeln halten müssen?", hieß es auf Salas Facebook-Seite.

Einige Bürger forderten den Rücktritt des Stadtchefs, weil er die Scudetto-Party nicht verhindert habe. "Bürgermeister, welche Entschuldigungen haben Sie für diesen Massenandrang? In einem anderen Land wäre ein Bürgermeister an ihrer Stelle schon längst zurückgetreten", protestierte eine Bürgerin.