Tragisches Busunglück in Italien: Doch keine Österreicher verletzt
Bei einem Busunglück im norditalienischen Mestre bei Venedig sind am Dienstagabend etliche Menschen gestorben. Ein Bus mit mehreren Personen an Bord kam von einer Hochstraße ab und stürzte 15 Meter in die Tiefe auf die neben der Straße verlaufenden Bahngleise. Dabei handelte es sich um einen privaten Bus, der Touristen zu einem Campingplatz in Marghera führte.
Berichten zufolge sollen mindesten 21 Menschen bei dem Unglück gestorben sein. Mindestens fünfzehn weitere sollen verletzt worden sein, darunter unter anderem zwei Kinder aus Deutschland. Fünf Insassen schweben weiterhin in Lebensgefahr. Die Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungen ein.
Keine Österreicher unter den Verletzten
Entgegen einer ersten Meldung, dass unter den Verletzten auch zwei österreichische Mädchen sein sollen, bestätigte das Außenministerium, dass doch keine Österreicher von dem Unglück betroffen waren.
Zu den Opfern zählen mindestens fünf ukrainische Staatsbürger, ein Deutscher, ein Franzose und ein Kroate. Ums Leben kamen mindestens zwei Kinder und der italienische Busfahrer, ein 40-Jähriger aus der norditalienischen Provinz Treviso.
Mindestens vierzig Krankenwagen waren vor Ort im Einsatz, berichtet die italienische Tageszeitung Corriere della Sera. Die Bahnlinie zwischen Mestre und Venedig wurde unterbrochen.
Zahlreiche Helfer waren beim Busbrand im Einsatz
Der Unfall ereignete sich kurz vor 20.00 Uhr auf der Überführung der Auffahrt, die von Mestre nach Marghera und zur Autobahn A4 führt. Der mit Erdgas betriebene Bus durchbrach aus noch zu klärenden Gründen das Geländer, stürzte ab und landete zwischen einer Lagerhalle und den Gleisen des Bahnhofs von Mestre, wo er in Brand geriet. Der ausgebrannte Bus wurde nach mehreren Stunden mit einem Kran der Feuerwehr entfernt.
Berichten zufolge fing der Bus, der mit Erdgas betrieben wurde, unmittelbar nach dem Aufprall Feuer. Die lokale Gesundheitseinheit von Venedig hat das Protokoll für "schwere Notfälle" aktiviert, das die Bereitstellung aller Notaufnahmen der Krankenhäuser vorsieht. Die Verletzten wurden in Krankenhäuser in Mestre, Padua und Treviso eingeliefert.
„Die Batterien des Busses fingen unmittelbar nach dem Aufprall Feuer. Wir mussten auf die Abkühlung der Batterien warten, um das Fahrzeug entfernen zu können“, berichtete ein Feuerwehrmann.
Zwei junge Arbeiter der Reederei Fincantieri, die das Unglück beobachtet hatten, stürzten zum Bus und versuchten, die Menschen zu retten, die in dem Fahrzeug eingeklemmt waren. Der 27-jährige Boubacar Toure, schilderte in einer Videoaufnahme, wie er ein kleines Mädchen, fünf Personen und einen Hund aus dem Fahrzeug befreite.
Reaktionen auf das schwere Busunglück in Italien
"Eine schreckliche Tragödie hat heute Abend unsere Gemeinschaft getroffen. Ich habe sofort einen Trauertag zum Gedenken an die vielen Opfer angeordnet, die in dem verunglückten Bus waren. Wir haben eine apokalyptische Szene erlebt, es gibt keine Worte", erklärte Bürgermeister Luigi Brugnaro in einer ersten Stellungnahme auf X (vormals Twitter).
Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Vizepremier Antonio Tajani drückten den Opfern und ihren Familien ihr Beileid aus. "Ich stehe den Familien der Opfer des Unfalls in Mestre nahe. Ich danke der Polizei, der Feuerwehr und dem medizinischen Personal für den Einsatz sofortige Rettung. Ich drücke meine Solidarität mit der Stadt Venedig und der Stadtverwaltung aus", twitterte Außenminister Tajani. Staatschef Sergio Mattarella telefonierte mit Bürgermeister Brugnaro und kondolierte den Familien der Opfer.