Chronik/Welt

Hochhausbrand in Dhaka: 25 Tote wegen Fahrlässigkeit

Beim Brand eines Hochhauses in Bangladesch am Donnerstag sind 25 Menschen ums Leben gekommen. Die genaue Ursache des Feuers in dem 22-stöckigen Bürogebäude in der Hauptstadt Dhaka stand auch am Freitag nach Angaben von Feuerwehr und Polizei nicht fest. Wohnungsbauminister SM Rezaul Karim sagte am Ort des Unglücks, Fahrlässigkeit habe eine Rolle gespielt.

Notausgang geschlossen

Der Turm sei vier Stockwerke höher gebaut worden als in den 1996 genehmigten Plänen vorgesehen. Katastrophenschutzminister Enamur Rahman erklärte, ein Tor eines Notausgangs sei geschlossen gewesen. Das habe die Rettungsarbeiten behindert.

Der Brand war im neunten Stock des Hochhauses im nördlichen Stadtteil Banani ausgebrochen. Manche Menschen hatten versucht, sich mit einem Sprung aus dem Fenster zu retten oder an der Fassade hinabzuklettern. Auf einem Video war zu sehen, wie ein Mann aus großer Höhe hinabstürzte. Es dauerte rund sechs Stunden, bis die Flammen gelöscht waren.

Zahlreiche Menschen, die in dem Gebäude arbeiteten, konnten wegen des dichten Rauchs im Treppenhaus zunächst nicht entkommen. Mehr als 100 von ihnen wurden nach Angaben der Feuerwehr gerettet - die meisten mit einer Hebebühne. Dutzende mussten wegen Rauchgasvergiftungen und Brandverletzungen in Krankenhäusern behandelt werden.

Unter anderem wegen fehlender Brandschutzvorrichtungen sind tödliche Brände in Bangladesch keine Seltenheit - etwa in den Textilfabriken des armen, dicht besiedelten südasiatischen Landes. Erst im Februar waren mindestens 70 Menschen bei einem Großbrand in der Altstadt der 20-Millionen-Metropole Dhaka ums Leben gekommen. Das Feuer war damals in einer der vielen illegalen Chemiefabriken in der dortigen Marktgegend ausgebrochen.

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