Chronik/Welt

Brände auf Hawaii: Das "Wunder-Haus", das die Flammen in Lahaina überstand

Vor einem Monat wäre das Haus in der Front Street in Lahaina, der größten Stadt der Hawaii-Insel Maui, wohl kaum besonders ins Auge gestochen. Nun, zwei Wochen nach der verheerenden Brandkatastrophe, zieht ein Foto seines blitzroten Daches im Netz seine Runden.

Der Grund: Das 100 Jahre alte Gebäude, das in den letzten Jahren renoviert wurde und die Uferpromenade der historischen Altstadt säumt, steht noch immer - in einer Stadt, die zu 80 Prozent zerstört wurde. In einer Nachbarschaft, die gänzlich in Schutt und Asche verwandelt wurde.

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Bis Dienstag (Ortszeit) wurden 115 Opfer gefunden, doch noch immer gelten mehr als 1.100 Menschen nach Angaben der US-Bundespolizei (FBI) als vermisst. Bei der Suche nach ihnen "sind wir wirklich auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen", sagte FBI-Sonderagent Steven Merrill.  Die Brände waren die tödlichsten in den USA seit mehr als hundert Jahren.
 

Die Fassade des Hauses erstrahlt in makellosem Weiß; das Dach und die Veranda sind unbeschädigt. "Es sieht aus, als wäre es mit Photoshop eingefügt worden", kommentiert der Hausbesitzer. "Das Haus besteht zu 100 Prozent aus Holz, wir haben es also nicht feuerfest gemacht oder so." Warum es die Flammen quasi unbeschadet überstanden hat, ist noch nicht final geklärt. Laut Experten dürfte eine Reihe zufälliger Entscheidungen bei der Hausrenovierung dafür verantwortlich gewesen sein.

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Renovierung dürfte Haus gerettet haben

So wurde das marode Dach des Einfamilienhauses vor einigen Jahren durch ein schweres Metalldach ersetzt. Dieses bietet einen besseren Schutz vor umherfliegenden Glutnestern. Auch die Bepflanzung des Gartens soll eine Rolle gespielt haben. Die Besitzer haben die Pflanzen zum Teil durch Flusssteine ersetzt und umliegendes Laub entfernt. Eigentlich wollte das Paar damit Wasser- und Termitenschäden verhindern. 

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"Die Renovierungen dienten eigentlich nicht dem Brandschutz", so Hausbesitzer Millikin. Allerdings: Durch die Flusssteine war nichts Brennbares in der Nähe, was das Gebäude entzünden hätte können. Dass das Haus nicht so nah an den Nachbargrundstücken lag - und vom Meer, einer Straße und einem parkähnlichen leeren Grundstück begrenzt war - könnte ebenfalls geholfen haben. 

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Besitzer glaubte, sein Haus sei kaputt

Während der Brände waren die Millikins nicht auf Hawaii. Sie gingen davon aus, dass auch ihr Haus den Flammen zum Opfer gefallen sei. Als Hubschrauberbilder das Gegenteil bewiesen, mischten sich zu den anfänglichen Glücksgefühlen auch Schuldgedanken: "Wir fühlen uns immer noch schuldig."

Nun will das Paar das Haus als eine Art Gemeinschaftszentrum für Menschen einrichten, die versuchen, ihre Häuser wieder aufzubauen.