Chronik/Welt

Explosion in Bozen: Vier Personen in Lebensgefahr

Nach einer Explosion in einer Fabrik in der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen in der Nacht auf Freitag haben sich vier Personen in Lebensgefahr befunden.

Sechs schwer Verletzte 

Insgesamt wurden laut italienischen Medienberichten acht Personen verletzt, sechs davon schwer. Vier von ihnen wurden wegen ihrer schweren Verbrennungen in Spezialkliniken eingeliefert, teilte das Land Südtirol Freitagmittag in einer Aussendung mit. Sie waren demnach Arbeiter der Fabrik. Die Explosion hatte sich gegen Mitternacht in der Lagerhalle der Fabrik, die sich in der Bozner Industriezone befindet, ereignet. Einige Mitarbeiter wurden von den Flammen erfasst. Laut Aussage eines unverletzten Arbeiters ereignete sich die Explosion in einem der Aluminiumschmelzräume. Das ausgebrochene Feuer wurde von der Feuerwehr gelöscht. 

Die Schwerverletzten wurden mit dem Hubschrauber in die Krankenhäuser von Padua, Verona und Murnau in Bayern gebracht. Jene, die nicht in Lebensgefahr schwebten, wurden in Bozen behandelt.

Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf. Das Gebäude wurde auf Anordnung der Justizbehörden beschlagnahmt. Betroffen war die 1936 gegründete Fabrik "Aluminium". Sie begann 1976 mit der Produktion von Strangpressprofilen und wurde zum europäischen Marktführer in diesem Bereich.

Achtstündiger Streik 

"Dies ist ein sehr schwerer Unfall. Wir arbeiten in engem Kontakt mit den Ermittlungsbehörden, dem Zivilschutz und dem Gesundheitsdienst, um den Ursachen dieses Unfalls nachzugehen", sagte Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP). Er drückte den Betroffenen Arbeitern und Familien sein Mitgefühl aus. Es solle unverzüglich geprüft werden, durch welche Maßnahmen ähnliche Unfälle in Zukunft verhindert werden könnten. Scharfe Kritik äußerten die Gewerkschaften im Metallbereich. "Es ist nicht länger akzeptabel, das Leben bei der Arbeit zu riskieren", hieß es etwa in einer Aussendung der Gewerkschaft CGIL/AGB. Die Fachgewerkschaften riefen für kommenden Montag einen einheitlichen achtstündigen Streik bei Aluminium Bozen und einen vierstündigen Streik in der Metallindustrie auf Landesebene (die letzten vier Stunden für jede Schicht) aus.