Bars und Clubs in Seoul wegen neuer Fälle geschlossen
Aus Angst vor einer einem neuerlichen Anstieg der Corona-Infektionen werden in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul alle Bars und Clubs bis auf Weiteres geschlossen. Die Stadtverwaltung reagierte am Samstag auf den Fall eines Mannes, der nach seinem Besuch im Ausgehviertel Itaewon positiv getestet worden war.
Mehr als zwei Dutzend Corona-Fälle sind auf den 29-Jährigen zurückzuführen, der sich am vergangenen Wochenende in fünf Bars und Clubs in Itaewon aufgehalten hatte. Die Gesundheitsbehörden gehen von insgesamt 7.200 möglichen Kontaktpersonen aus.
Von den 18 Corona-Fällen, die am Samstag bestätigt wurden, stehen nach Behördenangaben 17 im Zusammenhang mit dem Infektionsgeschehen in Itaewon. Am Sonntag wurden 34 neue Infektionen gemeldet. Dies war der größte Anstieg der Fallzahlen in Südkorea seit einem Monat.
Südkorea hatte Maßnahmen zuvor gelockert
Nach einem deutlichen Rückgang der Neuinfektionen hatte Südkorea in dieser Woche die Corona-Beschränkungen gelockert. Unter anderem dürfen seit Mittwoch unter bestimmten Auflagen wieder Versammlungen und Veranstaltungen stattfinden. Museen und Kirchen sind wieder geöffnet und der Schulunterricht soll nächste Woche wieder beginnen.
Präsident Moon Jae In rief die Südkoreaner am Sonntag dazu auf, wachsam zu bleiben. Das Geschehen in Itaewon zeige, dass auch in der Stabilisierungsphase jederzeit mit ähnlichen Rückschlägen zu rechnen sei.
Südkorea war zu Beginn der Pandemie das nach China am zweitstärksten von dem Virusausbruch betroffene Land weltweit. Durch umfangreiches Testen, das Nachverfolgen von Kontakten und eine allgemein weitgehend beachtete Kontaktsperre konnte der Ausbruch unter Kontrolle gebracht werden. Insgesamt verzeichnete Südkorea laut der Universität Johns Hopkins bisher 10.874 Infizierte und 256 Todesfälle.