Australien meldete für 2019 Wärmerekord
Nie ist es im derzeit von verheerenden Buschfeuern geplagten Australien wärmer und trockener gewesen als im vergangenen Jahr. "2019 war das wärmste Jahr in Australien seit Beginn der Aufzeichnungen mit einer nationalen Durchschnittstemperatur, die 1,52 Grad über dem langjährigen Mittel lag", teilte das Amt für Wetterkunde in seinem jährlichen Klimabericht am Donnerstag mit.
Bisher habe der Rekord bei 1,33 Grad über dem Durchschnitt gelegen, aufgestellt im Jahr 2013. Dabei reicht der Vergleichszeitraum bis 1910 zurück. Darüber hinaus sei 2019 "außergewöhnlich wenig Niederschlag" gemessen worden, hieß es. Der nationale Durchschnitt betrug demnach 277 Millimeter - so wenig wie nie zuvor. Damit lag er 40 Prozent unter dem Durchschnitt. Der bisherige Tiefststand datierte demnach aus dem Jahr 1902: Damals wurden 314,5 Millimeter gemessen.
Karl Braganza, Chef der Klimabeobachtung des Amts, sagte, Australien habe 2019 "die sechs heißesten Tage seit Beginn der Aufzeichnungen" erlebt, im Durchschnitt für den gesamten Kontinent seien an diesen Tagen Rekordtemperaturen von 41,9 Grad in der Spitze registriert worden. Insgesamt sei an elf Tagen die landesweite Tagestemperatur im Sommer auf über 40 Grad gestiegen - "und das ist wirklich ziemlich krass". In sieben der zwölf Monate sei Rekordwärme registriert worden. Es habe im Jänner und Dezember zudem bedeutende Hitzewellen gegeben.
Alle Jahre seit 2013 hätten zu den zehn wärmsten in Australien gezählt. 2019 hätten Brisbane und Canberra ihre höchsten jährlichen Durchschnittstemperaturen registriert, Hobart und Sydney ihre zweithöchsten.
Der Zusammenhang zwischen den Bränden, den geringen Niederschlägen und den hohen Temperaturen sei deutlich, teilte das Amt weiter mit. Braganza sagte: "Australiens Klima erwärmt sich." Vor allem Hitzewellen würden häufiger und extremer. Seit Beginn der großen Buschfeuer im Oktober verbrannten mehr als zehn Millionen Hektar Land. Mindestens 26 Menschen kamen ums Leben. Am Freitag wollen in Australien Studenten und Klimaaktivisten protestieren.