Chronik/Welt

Al-Kaida veröffentlicht Buch zu 9/11-Anschlägen

Zum Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 hat das Terrornetzwerk Al-Kaida ein Buch über den Vorlauf der großangelegten Attacke veröffentlicht. Als Autor wird der Ägypter Abu Mohammed al-Masri genannt, ein hochrangiges Al-Kaida-Mitglied, das 2020 im Iran getötet worden sein soll. In dem rund 250 Seiten langen Buch heißt es, dass Al-Kaida schon seit Mitte der 1990er Jahre Anschläge auf US-Ziele vorbereitete.

Ziel sei dabei gewesen, die USA in einen jahrelangen Zermürbungskrieg zu ziehen. Terroristen steuerten am 11. September 2001 drei gekaperte Flugzeuge in das World Trade Center in New York und ins Pentagon bei Washington. Ein weiteres entführtes Flugzeug stürzte in Pennsylvania ab. Etwa 3.000 Menschen kamen ums Leben. Die Anschläge waren Auslöser für die von den USA angeführte internationale Militärintervention in Afghanistan, die 20 Jahre dauern sollte.

Die Idee für die Anschläge geht dem Buch zufolge auf einen ägyptischen Piloten zurück. Dieser habe angeregt, ein Passagierflugzeug in ein "wichtiges und symbolisches amerikanisches Gebäude" zu fliegen. Mitglieder Al-Kaidas, die sich in Flugschulen anmeldeten, hätten zunächst nichts von den Plänen gewusst. Sie seien im Glauben gelassen worden, dass sie nach der Ausbildung künftig das Privatflugzeug von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden fliegen sollten.

Nach den ursprünglichen Plänen hätten Europäer oder US-Bürger die Flugzeuge steuern sollen, heißt es im Buch - weil diese leichteren Zugang zu Flugschulen gehabt hätten. Nach Gesprächen mit vielen Mitgliedern hätten aber nur wenige Interesse gezeigt an einem Selbstmordanschlag. Erst dann habe Al-Kaida die Suche nach möglichen Kandidaten aus dem Jemen und der Golfregion begonnen. Ein erstes Training für die Anschläge habe im Dezember 1998 stattgefunden.