673 Millionen Menschen haben weltweit kein Klo
Am heutigen Dienstag ist Welttoilettentag. Anlässlich dieses nur scheinbar absurden Jubiläums erinnert das Rote Kreuz daran, dass weltweit 673 Millionen Menschen kein Klo haben. Das sind 76 Mal so viele Menschen, wie in Österreich wohnen. Weltweit leben sogar 4,2 Milliarden Menschen ohne sichere und saubere Sanitäranlagen - mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung.
Das Österreichische Rote Kreuz berichtet, dass es pro Jahr rund 432.000 Durchfalltote durch unzureichende Toiletten gibt, und stellt daher ein Spendenprojekt für Schulkinder in Ruanda vor.
Dabei sammelt die Hilfsorganisation Geld für eine Schullatrine im Dorf Cympindu im Südwesten des afrikanischen Landes. Die Schulkinder müssen bisher einfach nach draußen gehen und einen Busch suchen, um ihre Notdurft zu verrichten. Das sei unhygienisch und könne krankmachen, warnt das Rote Kreuz. Und: Wenn Mädchen ihre Periode haben, kommen sie oft gar nicht in die Schule und verpassen den Unterricht.
Das Rote Kreuz will mithilfe der Spenden für die 674 Kinder von fünf bis zwölf Jahren ein Schulklo bauen. Das Ziel: ein neu betonierter Latrinenblock mit Sickergrube, Wassertank, acht Kabinen für Buben und Mädchen sowie ein Klo für Menschen mit Behinderung und ein Hygiene-Raum für die Menstruation, Kosten: 5.000 Euro.
Zum Thema unhygienischer Toiletten sagt Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer: "Natürlich ist das ein unappetitliches Thema. Aber man muss an all die Toten und gescheiterten Schicksale hinter diesen Zahlen denken - das sollte Auftrag zum Handeln genug sein." Beim Erreichen des globalen Entwicklungsziels, bis 2030 jedem Menschen Zugang zu einer Toilette zu geben, brauche es mehr Anstrengungen.