Vorarlberg setzt weiter auf Vergrämung und Bejagung von Kormoranen
Das Land Vorarlberg behält sein Kormoranmanagement im Naturschutzgebiet Rheindelta bei und setzt weiter auf Vergrämung und Abschüsse. Es sei mit wenigen gezielten Eingriffen gelungen, die Zahl der Brutpaare über einen Zeitraum von elf Jahren hinweg auf gleichem Niveau zu halten, informierte der zuständige Landesrat Christian Gantner (ÖVP) am Mittwoch. Von der Schweiz und Deutschland erwartete er sich zum Schutz der Fischerei ebenfalls ein konsequentes Einschreiten.
Der Kormoran ist "durch eine veraltete EU-Richtlinie geschützt", wie es Gantner formulierte. Das Vorarlberger Kormoranmanagement biete aber dennoch die Möglichkeit, den Kormoran unter bestimmten Voraussetzungen zu vergrämen oder zu bejagen. Die den Maßnahmen zugrunde liegende Verordnung samt Bescheid lief laut Gantner Ende Jänner 2024 aus und musste mit einigen Anpassungen nun neu erlassen werden.
Die Kormorane brüten seit 2001 am Vorarlberger Bodenseeufer im Bereich der Fußacher Bucht. Rasch kamen Konflikte auf. Die Fischentnahme durch Kormorane betrage bereits zumindest das Doppelte der gesamten fischereilichen Nutzung, so Gantner. "Die in der Verordnung vorgesehenen Maßnahmen müssen weiterhin konsequent umgesetzt werden, um den Druck auf den Fischbestand und die Fischerei zu lindern", betonte er.
Im Rheindelta sei es durch das Kormoranmanagement gelungen, über Jahre hinweg die Kormoran-Zunahme einzudämmen. 2023 wurden 53 erfolgreiche Bruten mit 154 flüggen Jungtieren gezählt. In der Fußacher Bucht nächtigen derzeit rund 500 Kormorane. Rund um den Bodensee stieg die Zahl der Kormoran-Brutpaare in jüngster Zeit hingegen stark an, nämlich von rund 1.200 im Jahr 2022 auf über 1.560 im vergangenen Jahr. Für eine effiziente Verbesserung der Situation der Fischer sei es wichtig, dass auch die anderen Bodenseeanrainerländer entsprechende Maßnahmen zur Eindämmung der Kormoranzunahme treffen, so Gantner.