Chronik

Strafzettel und heißer Asphalt

Wenn es im Winter stürmt und schneit, bekommen Parksheriff Renate Forbecini und ihre Kolleginnen von ihrem Arbeitgeber schon mal einen Tag frei. Jetzt, wo die Sonne seit Wochen unerbittlich auf den Asphalt knallt und für schier unerträgliche Temperaturen sorgt, genießt Forbecini dieses Privileg nicht.

Statt hitzefrei gibt es aber immerhin Marscherleichterung. Und die Lockerung der Uniformregeln weiß die Mitarbeiterin einer Sicherheitsfirma sehr zu schätzen. „Statt mit langer Hose und festen Schuhen dürfen wir derzeit mit kurzer Hose oder Rock und Sandalen arbeiten“, sagt die 41-jährige Angestellte aus Mönchhof.
Den Job als Aufsichtsorgan in der Kurzparkzone von Neusiedl am See findet sie trotz der manchmal widrigen Arbeitsbedingungen „gut“. Und sie weiß die Vorteile, die die Hitze mit sich bringt, zu schätzen: „Jetzt parken nicht so viele Autos in der Kurzparkzone.“ Stattdessen gebe es aber mehr Touristen, die unentwegt Fragen stellen. Und so kontrolliert die 41-Jährige nicht nur den ganzen Tag Parkscheine und stellt Strafzettel aus, sie spielt auch Fremdenführerin und weist Touristen den Weg.

Ausreden

„Dass die Leute bei der Hitze lästiger sind als sonst, würde ich nicht behaupten. Wenn mich jemand bei seinem Auto erwischt, gibt es sowieso immer Ausreden“, schildert die Angestellte. Von Montag bis Freitag dreht Forbecini täglich ihre Runden, entlang ihrer Strecke kennt sie jeden und jeder kennt sie. „Manchmal werde ich von Geschäftsleuten auf ein Getränk eingeladen, da lehn’ ich aber immer ab.“ Kurze Trinkpausen sind bei dieser Hitze zwar Pflicht, aber die verbringt sie lieber alleine an einem schattigen, ruhigen Plätzchen.

Wer ist Ihr Hitze-Hero? KURIER-Leser können ab sofort mitentscheiden. Gesucht sind Menschen, die trotz oder vielleicht gerade wegen des schönen Wetters besonders hart arbeiten müssen.

Es werden 25 Kandidaten präsentiert. Am Ende jeder Woche wird ein Wochensieger gekürt. Aus dem Kreis der Wochensieger werden drei Gesamtsieger ermittelt.

Der erste Platz erhält ein Komplett-Bad vom österreichischen Keramiker Laufen. Der Zweitplatzierte darf eine Woche im Hotel Spirodom Admont im Nationalpark Gesäuse verbringen. Der dritte Platz: ein 5-Tage-Aufenthalt im Hotel „Das Goldberg“ in Bad Hofgastein.

Vierter Wochensieger ist Dachdecker Felix Pauller. Der 38-Jährige ist seit 23 Jahren auf Wiens Dächern unterwegs. Dabei ist er oft großer Höhe und Hitze ausgesetzt.